
Niedersachsen Baut die Meyer Werft bald auch Kriegsschiffe?
Die Meyer Werft in Papenburg könnte künftig zusätzlich zu Kreuzfahrtriesen auch Kriegsschiffe fertigen. Nach Informationen des NDR steckt der Plan aber noch in den Kinderschuhen.
Laut Geschäftsführer Ralf Schmitz prüft das Unternehmen gemeinsam mit Strategieberatern, welche Rolle Meyer bei der Herstellung sogenannter grauer Ware - also Kriegsschiffen - spielen könnte. "Wenn wir uns vor allem auf das Thema Verteidigung konzentrieren würden, dann könnten wir auch vier bis fünf Fregatten in Serie bauen, was sonst keiner in Deutschland kann", sagte Schmitz am Donnerstag dem Handelsblatt.
Entscheidung erst im kommenden Jahr
Meyer hat zwar keine Kompetenz im Rüstungsbereich, könnte aber - wie ein Sprecher dem NDR Niedersachsen am Freitag sagte - auch unkonventionelle Systeme herstellen. Das hieße beispielsweise: Das Unternehmen könnte sich durch den Bau schwimmender Plattformen für Drohnen oder unbemannter Hubschrauber für die Ostsee, die gerade erforscht werden, beteiligen. Die Gedankenspiele sollen dem Sprecher zufolge im kommenden Jahr abgeschlossen sein.
Umstellung könnte lange dauern
Für das Unternehmen, das nach massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten großteils in Staatshand ist, wären Rüstungsaufträge womöglich lukrativ, wie auch der Sprecher bestätigte. Allerdings ist die Werft in Papenburg bis 2030 ausgelastet. Kenner der Werft gehen nach NDR Informationen zudem davon aus, dass die Umstellung der Werft auf die Fertigung etwa von Fregatten zehn Jahre dauern könnte.
Betriebsrat wäre wohl einverstanden
Zugleich spricht viel dafür, dass das Vorhaben noch in den Kinderschuhen steckt: Im Aufsichtsrat ist das Thema noch nicht groß besprochen worden, wie NDR Niedersachsen in Erfahrung brachte. Es sei noch nicht groß über das Thema gesprochen worden, bestätigte auch der Betriebsrat. "Aber besser Arbeit haben, als keine Arbeit haben", hieß es seitens der Arbeitnehmervertretung.
Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 30.05.2025 | 12:00 Uhr