Landgestüt Redefin

Mecklenburg-Vorpommern Sanierung: Landgestüt Redefin reißt die nächste Hürde

Stand: 29.05.2025 09:32 Uhr

Die angekündigte Neuausrichtung des landeseigenen Gestüts Redefin verzögert sich. Statt eine neue Strategie für den defizitären Betrieb zu entwickeln, muss der Sanierungsbeauftragte Munz in der Geschäftsführung aushelfen.

Von Stefan Ludmann

Das Landgestüt Redefin (Landkreis Ludwigslust-Parchim) bleibt für den zuständigen Agrarminister Till Backhaus (SPD) ein Problem. Aus seiner Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag geht hervor, dass die kommissarische Gestütschefin, eine leitende Mitarbeiterin seines Ministeriums, vorerst erkrankt ausfällt. Sanierer Matthias Munz aus dem nahen Lübtheen muss aushelfen, er unterstütze das "operative Geschäft", teilte das Ministerium mit. Der angekündigte Plan für eine Neuausrichtung des chronisch-defizitären Betriebs verzögert sich auf Mitte Juli. Mit Munz sei vereinbart worden, "dass er in etwa sechs Wochen konkrete Maßnahmen für die strategische Neuausrichtung vorlegt".

Zoff um den Chefposten

Munz überprüft seit Sommer 2024 die Abläufe im Landgestüt. Minister Backhaus hatte ihn damit beauftragt, nachdem er sich im Februar 2024 überraschend von Gestütschef Christoph Seite getrennt hatte. Für Munz' Gutachten sind im vergangenen Jahr 25.000 Euro fällig geworden. Die Neubesetzung der Chefposition in Redefin könnte für Backhaus eine harte Nuss werden. Ein Bewerber, der nicht zum Zug gekommen ist, hat offenbar erfolgreich geklagt. Derzeit geht es in der sogenannten Konkurrentenklage um eine Berufung beim Landesarbeitsgericht.

Kritik der CDU - Backhaus widerspricht

Der CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Diener zeigte sich besorgt. Es sei "brisant, dass nun ein Beratungsunternehmen mit der kommissarischen Leitung des Landgestüts Redefin betraut ist". Diener spricht von einem "schlechten Personalmanagement des Ministeriums". Backhaus lässt das nicht gelten. Mit einer Konkurrentenklage sei "immer zu rechnen". Dass Munz Leitungsaufgaben im Gestüt übernommen hat, "ist vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen notwendig und verantwortungsvoll". Das Landgestüt bekommt pro Jahr rund 3,2 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt. Backhaus sieht den Betrieb als kulturelles Erbe des Landes, Kritiker sprechen von Steuerverschwendung.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 29.05.2025 | 08:00 Uhr