Die Hochbrücke über den Mühlenteich im Zentrum der Hansestadt Wismar.

Mecklenburg-Vorpommern Marode Brücken: So ist die Lage in MV

Stand: 16.04.2025 17:45 Uhr

Von insgesamt 640 Brücken im Mecklenburg-Vorpommern haben fünf die schlechteste Beurteilung bekommen. Die meisten sind laut Landesamt jedoch in einem akzeptablen Zustand.

Es muss deutlich mehr Geld in die Sanierung maroder Brücken fließen, fordert der Verband Transport & Environment (T&E), der sich für nachhaltigen Verkehr in Europa einsetzt, von der kommenden Bundesregierung. Die Organisation hat bundesweit rund 16.000 Brücken als baufällig eingestuft und kritisiert, dass diese Entwicklung schon lange absehbar gewesen sei. In Mecklenburg-Vorpommern ist der Großteil der Brücken laut Landesamt für Straßenbau und Verkehr jedoch in einem guten oder befriedigendem Zustand.

640 Brücken in Mecklenburg-Vorpommern

Insgesamt 640 Brücken gibt es in Mecklenburg-Vorpommern, die vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr regelmäßig geprüft werden. Derzeit sind fünf Landesstraßenbrücken sanierungsbedürftig. Das sind Brücken in Wismar, Langenhagen, Kuchelmiß, Krakow und die Meiningenbrücke bei Bresewitz nach Zingst. An allen fünf werde gearbeitet beziehungsweise laufen die Beantragungen, damit das Land mit den Sanierungsarbeiten beginnen kann.

Landesamt für Straßenbau: Wie ist Zustand der Brücken in MV?

Laut Verkehrsministerium ist die Wismarer Hochbrücke die marodeste Brücke des Landes. Ein Gutachten habe im vergangenen September eine maximale Haltbarkeit der Brücke bis 2032 bescheinigt. Die Planungen für einen Ersatzneubau laufen bereits seit Jahren. Das Land wolle bis Ende des Jahres ins Planfeststellungsverfahren gehen, es seien aber noch Umweltfragen zu klären, so das Ministerium. Die 1970 erbaute Brücke ist bereits vor 13 Jahren für Schwerlasttransporte gesperrt worden.

Brücken bekommen Noten von 1 bis 4

Bei den regelmäßigen Prüfungen werden sogenannte Brückennoten von 1 bis 4 vergeben. Dabei wird der Zustand der Brücken von "gut" über "ausreichend und "noch genügend" bis hin zu "nicht mehr ausreichend" eingestuft. Die fünf kritischen Brücken haben alle eine Note von 3,5 bis 4 bekommen und sind damit "nicht mehr ausreichend".

13,2 Millionen Euro in Brücken investiert

Die meisten Brücken haben Noten von 2,0 bis 2,4 bekommen - ein Bereich, bei dem "man sicherlich mal eine Instandsetzung machen oder den einen oder anderen Fahrbahnübergang erneuern muss", so Olaf Mertsch vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Dramatisch seien die Zustände dieser Brücken jedoch nicht. Das liege auch an den laufenden Sanierungen. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 13,2 Millionen Euro in Brücken investiert. Den Großteil der Kosten trug dabei der Bund.

Dieses Thema im Programm:
NDR Fernsehen | Nordmagazin | 16.04.2025 | 19:30 Uhr