Ein Waschbär im Wald.

Mecklenburg-Vorpommern Jagdsaison 2023/24: Fast 22.000 Waschbären in MV geschossen

Stand: 31.05.2025 15:33 Uhr

In der Jagdsaison 2023/2024 sind in Mecklenburg-Vorpommern fast 22.000 Waschbären geschossen worden. Die anpassungsfähigen, aus Nordamerika stammenden Kleinbären haben sich fast im gesamten Land verbreitet.

Waschbären sind bereits in 90 Prozent aller Jagdbezirke in Mecklenburg-Vorpommern nachgewiesen, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD) auf einer Veranstaltung des Landesjagdverbandes in Rostock. Nach Angaben des Deutschen Jagdverbandes breite sich die invasive Art vor allem im Nordosten und in der Mitte Deutschlands aus. Sie gilt als Gefahr für die biologische Vielfalt.

Waschbär darf gejagt werden

In einigen Bundesländern gebe es laut Backhaus schon mehr Waschbären als Rotfüchse. Das Raubtier fresse Amphibien wie Kröten, Frösche und Molche. Der Waschbär gilt in Deutschland als Gefahr für die biologische Vielfalt. Deswegen darf der Waschbär gejagt werden. In der Jagdsaison 2023/2024 sind in Mecklenburg-Vorpommern fast 22.000 Waschbären geschossen worden. Im Vorjahr waren es laut Umweltministerium rund 18.300 Waschbären.

Landesjagdverband fordert "Waschbärluntenprämie"

Der Landesjagdverband forderte eine "Waschbärluntenprämie", angelehnt an die Pürzelprämie, die das Land von 2017 bis 2022 gezahlt hat, um aufgrund der nahenden Afrikanischen Schweinepest die Schwarzwildbestände in Mecklenburg-Vorpommern zu reduzieren. Diese sei laut Umweltministerium gezahlt worden, um wirtschaftlichen Schaden vom Land abzuwenden, der um ein vielfaches höher ausgefallen wäre, hätte die Afrikanische Schweinepest sich ungehindert ausbreiten können.

Ein solcher wirtschaftlicher Schaden sei durch Waschbären jedoch nicht zu befürchten. Eine Waschbärluntenprämie sei für Mecklenburg-Vorpommern nicht realisierbar, weil das Geld dafür fehle. Das Land unterstützt finanziell bereits bei der Anschaffung von Fallen mit 50 Euro pro Falle und 100 Euro für Fallensender, so Backhaus. Die Ausgaben dafür seien im vergangenen Jahr gestiegen. Waren es 2023 noch 6.650 Euro, wurden 2024 bereits 10.700 Euro beantragt. 

Waschbären seit rund 100 Jahren in Deutschland

Der Waschbär stammt ursprünglich aus Nordamerika. In Deutschland lebt die Art seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, nachdem sie in Hessen ausgesetzt wurde. Das Raubtier frisst vorwiegend Amphibien wie Kröten, Frösche und Molche. Die invasive Art bedrohe weltweit die biologische Vielfalt.

Dieses Thema im Programm:
NDR 1 Radio MV | Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern | 31.05.2025 | 16:00 Uhr