Die Köhlbrandrücke überspannt im Hamburger Hafen die Süderelbe.

Hamburg Hamburger Köhlbrandbrücke wird 50 - und ab heute Abend gesperrt

Stand: 20.09.2024 07:39 Uhr

Die Köhlbrandbrücke wird heute 50 Jahre alt. Zum Jubiläum soll es kleine Erneuerungen und damit auch Bauarbeiten geben. Denn trotz aller Pläne für einen Neubau ist klar: Es dürfte nicht der letzte runde Geburtstag des Hamburger Wahrzeichens sein.

Der heutige Jahrestag der Schrägseilbrücke fällt auf einen Freitag, an dem der Verkehr meist besonders dicht ist. Anders als zum 25. Jubiläum wird es keine Feier geben, stattdessen wird die Brücke ab 21 Uhr gesperrt und das Wochenende über gewartet. Freigegeben wird die wichtige Hafenquerung am frühen Montagmorgen um 5 Uhr. Solche Wartungen häufen sich, denn das Bauwerk muss trotz seines Alters zunehmende Lasten tragen. Die nächste Wartung folgt schon Ende September.

Verkehrsbelastung seit Eröffnung verdoppelt

Täglich wird die Köhlbrandbrücke von rund 34.000 Fahrzeugen genutzt, darunter 12.700 Lastwagen. Die Verkehrsbelastung hat sich nach Angaben der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA) seit den 1970er-Jahren verdoppelt. Das Bauwerk ist nur drei Jahre jünger als die Dresdner Carolabrücke, die in der Nacht zum 11. September einstürzte. Der Zustand der Hamburger Hafenquerung ist seit mehr als 15 Jahren ein Thema. Um die Köhlbrandbrücke zu schonen, hat die HPA Beschränkungen für den Verkehr erlassen. Seit 2012 gilt auf der Brücke ein Überholverbot, seit 2019 müssen Lastwagen einen Mindestabstand von 50 Metern einhalten.

Wahrzeichen steht unter Denkmalschutz

Entworfen wurde das Bauwerk von dem Architekten Egon Jux. Im Mai 1970 begannen die Bauarbeiten. Am 20. September 1974 weihte Bundespräsident Walter Scheel die Brücke ein. Nach einem dreitägigen Volksfest wurde sie für den Verkehr freigegeben. Seit 2013 steht das Hamburger Wahrzeichen unter Denkmalschutz. Doch nur wenige Menschen rechnen noch damit, dass die Brücke auf Dauer zum Stadtbild gehören wird.

Neue Köhlbrandbrücke soll 2042 stehen

Nach langer Abwägung einer Tunnellösung hat sich der Senat für einen Brückenneubau entschieden. Er soll bis 2042 entstehen und deutlich höher werden, um Megafrachtern die Anfahrt zum Containerterminal Altenwerder hinter der Brücke zu ermöglichen. Der Bau eines Tunnels unter dem Köhlbrand, der ein Teil der Süderelbe ist, wurde aus Kostengründen verworfen. Damit wiederholt sich ein Prozess, der auch dem Bau der Köhlbrandbrücke vorausging.

Dieses Thema im Programm:
NDR 90,3 | NDR 90,3 Aktuell | 20.09.2024 | 06:00 Uhr