
Berlin Route, Programm, Sperrungen: Karneval der Kulturen startet in Berlin
Der Karneval der Kulturen bestimmt auch am diesjährigen Pfingstwochenende das Berliner Stadtgeschehen. Auftakt ist am Freitag das bunte Straßenfest am Blücherplatz. Was, wann, wo passiert - ein Überblick.
- Von Freitag bis Montag feiert Berlin wieder den Karneval der Kulturen
- das bunte, internationale Straßenfest findet rund um den Blücherplatz in Kreuzberg statt
- Highlight ist die Parade am Pfingstsonntag - erstmals in diesem Jahr mit neuer Route
Am Freitag um 16 Uhr startet der Karneval der Kulturen in Berlin mit dem traditionellen internationalen Straßenfest rund um den Blücherplatz in Kreuzberg. Besucherinnen und Besucher können sich auf Musik, Tanz, Theater, kulinarische Vielfalt, Workshops, Debatten und vieles mehr freuen - Auftakt für ein langes Pfingstwochenende in Berlin.
Wo die Route des Umzugs beim Karneval der Kulturen 2025 entlangführt
Neu in diesem Jahr: Die Parade, der alljährliche den Höhepunkt des Karnevals, zieht in diesem Jahr nicht durch Kreuzberg, sondern durch Friedrichshain. Der Grund: eine mehrjährige Baustelle auf der Gneisenaustraße. Der Umzug startet um 13.30 Uhr, die letzte Gruppe setzt sich gegen 19 Uhr in Bewegung.
Etwa drei Kilometer ist die Route lang und sie führt von der Kreuzung Frankfurter Allee/Proskauer Straße über die Karl-Marx-Allee. Der Umzug endet Karl-Marx-Allee/Berolina Straße (siehe Karte).
Übrigens: Besucher:innen sollen den breiten Mittelstreifen bei der Parade des Karneval der Kulturen 2025 nicht betreten, weil dieser Bereich ein wertvolles Biotop ist. Dort leben, so das Veranstaltungsteam, hunderte Insekten- und Pflanzenarten, die unbedingt geschützt werden müssen. Um diese Artenvielfalt nicht zu gefährden, werden Schilder aufgestellt und Freiwillige eingesetzt, um Besucher davon abzuhalten, den Mittelstreifen zu betreten

Route Karneval der Kulturen 2025
Wer in diesem Jahr mitmacht
68 Gruppen mit insgesamt mehr als 4.000 Akteuren sind laut Veranstalter in diesem Jahr beim Umzug dabei, 13 Teams davon zum ersten Mal. 22 Gruppen bestehen ausschließlich aus Berlinerinnen und Berlinern, andere bekommen aus anderen Bundesländern Verstärkung. Viele der Gruppen ziehen mit aufwendig gestalteten Wagen, Kostümen Musik und Tanz durch die Straßen.
Wie viele Zuschauer erwartet werden
Im vergangenen Jahr feierten rund 1,1 Millionen Menschen das viertägige Fest. Allein beim Umzug sollen 2024 etwa 650.000 Menschen mitgefeiert haben.
Wie es wurde, was es ist
Seit 1996 stattfindendes internationales Straßenfest mit Bühnenprogrammen und Partys. Das viertägige Stadtfest vom 6. bis 9. Juni wird sich wie immer in Kreuzberg rund um den Blücherplatz abspielen. Das Programm umfasst Musik-, Tanz- und Theateraufführungen, künstlerische Darbietungen, politische Diskussionsrunden und kreative Workshops. Es gibt zahlreiche Essensstände mit internationalen Spezialitäten und ein Kinderprogramm.
Der als Höhepunkt geltende Umzug zieht in diesem Jahr um nach Friedrichshain auf die Frankfurter Allee. Der Karneval der Kulturen findet jährlich rund um das Pfingstwochenende statt. In den Jahren 2020 bis 2022 fand der Karneval wegen der Corona-Pandemie nicht statt.
Wie sich der Karneval der Kulturen finanziert
Der Eintritt zu Straßenfest und Umzug ist frei. Die Grundfinanzierung des Karnevals der Kulturen erfolgt durch das Land Berlin. Hinzu kommen Gelder von Sponsoren und eigene Einnahmen (wie Standgebühren) sowie Spenden von Privatpersonen und ehrenamtlich arbeitetende Menschen.
Warum es den Karneval der Kulturen gibt
Der Karneval der Kulturen hat seine Ursprünge 1996. Als Folge von Rassismus und zahlreichen Übergriffen sollte er ein Zeichen sein für Diversität und friedliches Miteinander. Die jüngsten politischen Entwicklungen hätten viele der 4.500 Akteurinnen und Akteure alarmiert, heißt es von den Veranstaltern. Während sich die gesellschaftliche Stimmung zunehmend verschärfe und demokratische Grundwerte unter Druck gerieten, bleibe der Karneval der Kulturen ein antirassistisches Bekenntnis zu Diversität, Toleranz und gelebtem Miteinander. Die Veranstaltung soll ein friedliches Fest sein. Im Verhaltenskodex wird extremistische Gesinnung nicht geduldet. Für die Umsetzung wird auf spezielle Awareness-Teams gesetzt.
Welche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden
Die Polizei begleitete das multikulturelle Spektakel im vergangenen Jahr allein am Umzugstag insgesamt mit rund 1.300 Beamten. Für dieses Jahr sei das Sicherheitskonzept nochmals in Beratung mit Polizei und Feuerwehr angepasst worden, sagte die Co-Leiterin des Karnevals, Anna Seifert, im Vorfeld.
Zuletzt hatte die Berliner Polizei bei größeren Veranstaltungen extra verschiedene Sperrelemente und auch Polizeiautos an Zufahrtsstraßen und Seitenstraßen aufgestellt. So sollen Besucher vor mögliche Amokfahrten oder Terroranschlägen mit Autos geschützt werden.

Was Besucher nicht mitbringen dürfen
Fahrräder und sperrige Gegenstände wie Leitern, Hocker, Stühle, Kisten, große Taschen, Rucksäcke, Reisekoffer sind laut der Hausordnung de Karnevals der Kulturen verboten. Außerdem Glasflaschen, Becher, Krüge, Dosen oder andere Gegenstände aus zerbrechlichem, splitterndem oder besonders hartem Material. Auch E-Scooter und andere Elektro-Kleinfahrzeuge sind verboten.
Alkoholische Getränke aller Art sind ebenfalls nicht erlaubt. Zudem Gassprühdosen, ätzende, brennbare, färbende Substanzen oder Gefäße mit gesundheitsgefährdenden oder leicht entzündbaren Stoffen genau wie Feuerwerkskörper, Leuchtkugeln, Rauchpulver, Rauchbomben oder andere pyrotechnische Gegenstände sowie Waffen jeder Art sowie Gegenstände, die als Waffen, Hieb-, Stoß-, Stichwaffen oder als Wurfgeschosse verwendet werden können.
Verboten sind auch Drohnen, Laserpointer, Fahnen oder Transparente (Ausnahme: vom Veranstalter genehmigte oder verteilte Fahnen), mechanisch betriebene Lärminstrumente wie Megaphone oder Gasdruckfanfaren – sowie Tiere (Ausnahme: Blindenführhunde).
Sendung: rbb24 Abendschau, 05.06.2025, 19:30 Uhr