FAUST 1 und 2, nach Goethe, in der Volksbuehne Berlin, Regie Frank Castorf (Quelle: imago images)

Berlin Bester Theaterabend des Jahrhunderts: Castorfs "Faust" an der Volksbühne gekürt

Stand: 10.04.2025 14:43 Uhr

Der "Faust" in der Inszenierung von Frank Castorf aus dem Jahr 2017 an der Berliner Volksbühne ist zum besten Theaterabend des 21. Jahrhunderts gekürt worden. Das renommierte Online-Magazin "Nachtkritik" gab die Top100 am Donnerstag bekannt [nachtkritik.de].
 
Mit dem "Faust" verabschiedete sich Castorf als Intendant der Volksbühne. In der "Nachtkritik" wird der Abend wie folgt beschrieben: "Ein Bilder- und Theaterrausch, eine Wildwassertour durch beide Teile von Goethes berühmtem Drama."

FAUST 1 und 2, nach Goethe, in der Volksbuehne Berlin, Regie Frank Castorf, 2017 (Quelle: imago images)
Der Glanz des Ostens tief im Westen
Frank Castorfs Abschiedsinszenierung von der Volksbühne lebt - und wie: Sein "Faust" ist auch zum Auftakt des Berliner Theatertreffens ein Triumph, mit phänomenaler Darsteller-Riege von Wuttke bis Rois. Von Fabian Wallmeiermehr

Auf Platz zwei folgt ebenfalls eine Produktion aus Berlin: Jürgen Goschs "Onkel Wanja", das 2008 am Deutschen Theater aufgeführt wurde. Überhaupt räumt Berlin als Theaterstadt in dem Ranking des Magazins ab. Unter den Top 10 sind gleich acht Theaterstücke, die an Berliner Bühnen aufgeführt wurden, besonders oft an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
 
An der Kür der Top-100-Theaterabende haben sich laut der "Nachtkritik" 37 Theaterkritiker:innen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz beteiligt. Mehr als 1.300 Stücke aus dem deutschsprachigen Raum seien berücksichtigt und analysiert wurden. Alle Abende mussten ihre Premiere nach dem 1. Januar 2000 gehabt haben.

Senat streicht den Theatern Geld

Die Volksbühne musste dieses Jahr wegen der Sparmaßnahmen des Berliner Senats zwei Produktionen streichen. Zwei Millionen Euro muss das Haus einsparen.
 
Insgesamt muss die Berliner Kultur im Haushalt 2025 rund 130 Millionen Euro einsparen, knapp zwölf Prozent ihres eigentlich angedachten Budgets.

Sendung: radio3, 10.04.2025, 17:00 Uhr