Segler haben bei der Club Regatta des Vereins Seglerhaus am Wannsee (VSaW) ihre Spinnakertücher hochgezogen. (Quelle: dpa/Michael Kappeler)

Berlin Berlin will Wassertourismus mit mehr Anlegestellen und Liegeplätzen attraktiver machen

Stand: 05.11.2024 17:01 Uhr

Wer sich eine Karte von Berlin anschaut, stellt schnell fest: An Wasserflächen mangelt es der Stadt nicht. Der Bootsverkehr auf Spree, Müggelsee und Co. ist nicht nur in den Sommermonaten rege. Der Senat sieht noch Ausbaupotenzial.

Berlin soll nach den Plänen des Senats künftig noch mehr vom Wassertourismus profitieren. Auf Vorlage von Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) hat er ein neues Konzept dazu beschlossen, das ab Frühjahr 2025 umgesetzt werden soll.
 
Unter anderem sind mehr Anlegestellen, Liegeplätze und Rastplätze am Wasser vorgesehen, kündigte Giffey nach der Senatssitzung an.

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Wasserwanderroute mit E-Säulen geplant

Auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur für Boote mit E-Motor ist dabei ein Thema. 2025 soll es die erste entsprechende Wasserwanderroute mit fünf Ladepunkten geben. Das sei aber nur "ein erster Beginn", so die Wirtschaftssenatorin.

Auch die Orientierung auf Berlins Gewässern soll künftig einfacher werden. Statt auf die traditionellen Gewässerkarten auf Papier sollen Wassertouristen in Zukunft auf digitale Informations- und Leitsysteme vertrauen können.
 
So sollen zum Beispiel Informationen zu Liegeplätzen, zum Wetter, zu Wasserständen oder auch Routenempfehlungen digital zur Verfügung stehen - idealerweise auf einem gemeinsamen Infoportal rund um den Wassertourismus in der Hauptstadt.

Giffey wies darauf hin, dass Berlin und Brandenburg mit fast 34.800 Kilometern Fließgewässern und rund 3.200 Seen für Wassertouristen einiges zu bieten habe. Die Angebote seien in den vergangenen Jahren bereits gewachsen. Dennoch gibt es aus Sicht der Wirtschaftssenatorin
weiteres Potenzial: "Ich gehe schon davon aus, dass wir da noch Luft nach oben haben."

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Bewusste Lenkung des Tourismus

Giffey sieht das Thema als Teil der Strategie, den Tourismus noch mehr in die Außenbezirke zu lenken. Bei den Touristenzahlen abseits der klassischen Hotspots zwischen Kanzleramt und Berliner Dom habe es zuletzt erhebliche Zuwächse gegeben. "Wir haben uns vorgenommen, dass wir diesen Bereich stärken wollen."
 
In diesem und im kommenden Jahr stehen im Haushalt für Planung und erste Maßnahmen zur Umsetzung jeweils 400.000 Euro zur Verfügung. Das Geld solle auch für die bessere Vermarktung des Themas investiert werden, kündigte Giffey an.

Unter anderem ist eine Kampagne geplant, die für Berlin als Ziel für Wassertouristen werben soll. "Berlin ist die grüne Stadt am Wasser", sagte Giffey. Und das soll sich möglichst weiträumig auch außerhalb der Hauptstadt noch herumsprechen.

Sendung: rbb88.8, 05.11.2024, 15:55 Uhr