Polizeibeamte stehen vor der Gesamtschule-Süd in Duisburg-Großenbaum. (Quelle: dpa/Christoph Reichwein)

Berlin 15-jähriger Berliner soll mit Drohmail Schulausfall in Duisburg ausgelöst haben

Stand: 11.04.2025 18:38 Uhr

Nach einem Drohschreiben gegen eine Duisburger Schule hat die Polizei mehrere Tatverdächtige ermittelt.
 
Ein 15-Jähriger aus Berlin soll der Absender der Drohmail sein, wegen der am Donnerstag der Präsenzunterricht an einem Gymnasium abgesagt wurde [wdr.de].
 
Außerdem werde gegen drei weitere Jugendliche im Alter von 16 bis 17 Jahren ermittelt, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.

Symbolbild:Die Aufschrift Polizei und der Wappen von Berlin auf der Uniform eines Polizeibeamten.(Quelle:picture alliance/dpa/M.Skolimowska)
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Schüler wollten wohl Prüfung verhindern

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (DPA) gehen die Ermittler davon aus, dass die Jugendlichen aus Duisburg eine Prüfung an der Schule verhindern wollten. Dass die vier auch etwas mit den rechtsradikalen Drohschreiben zu tun haben könnten, die bereits am Montag zum Unterrichtsausfall an 20 Duisburger Schulen führten, sei hingegen nicht erkennbar, hieß es. Vermutlich seien sie lediglich Trittbrettfahrer.

 
Seit Ende vergangener Woche waren insgesamt vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt an Duisburger Schulen eingegangen. Zunächst war deshalb am Montag der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler an 20 Duisburger Schulen ausgefallen.
 
Am Mittwochabend ging dann eine weitere Droh-Mail ein, die sich mit teils rassistischem Hintergrund gegen das Duisburger Max-Planck-Gymnasium richtete. Der Schulleiter gab daraufhin vor, es gebe eine Brandschutzübung - und schickte die Schüler gleich am Morgen wieder nach Hause.

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Online-Daten bringen Ermittler auf entscheidende Spur

Nach DPA-Informationen kamen die Ermittler über Daten eines E-Mail-Anbieters auf die Spur des 15-Jährigen in Berlin. Noch am Donnerstagabend habe das Berliner Landeskriminalamt seine Wohnung durchsucht und den Jugendlichen befragt. Dabei habe sich die Spur zu den anderen Jugendlichen in Duisburg ergeben. Auch ihre Wohnungen seien durchsucht und Handys sichergestellt worden.
 
NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) lobte den schnellen Ermittlungserfolg. "Digitale Brandstifter hinterlassen Spuren, die die Polizei ganz sicher aufnimmt", sagte er. "Die Polizei hat in Windeseile und mit allen technischen Mitteln die Register gezogen und Hintergründe zu den Tatverdächtigen der Duisburger Droh-Mails ermittelt." Solche Droh-Mails seien keine Bagatelle, betonte Reul.