Vor Parteigründung Wagenknecht zu Vorsitz in Doppelspitze bereit
Bisher wollte die Politikerin den Vorsitz ihrer künftigen Partei "Bündnis Sahra Wagenknecht" nicht übernehmen - jetzt erklärte sie sich doch dazu bereit, aber nur in einer Doppelspitze. Die Partei soll im Januar gegründet werden.
Die langjährige Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht ist nun doch bereit, ihre neue Partei als Teil einer Doppelspitze zu führen. "Einer allein kann nicht alles machen. Dennoch überdenken wir die Frage des Vorsitzes noch einmal, da mich sehr viele dazu aufgefordert haben. Wahrscheinlich wird es eine Doppelspitze geben", sagte Wagenknecht der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie bejahte die Frage, ob sie bei einer Doppelspitze ein Teil davon wäre.
Mohamed Ali sollte neue Partei führen
Zuvor hatte Wagenknecht gesagt, dass sie davon ausgehe, dass jemand anderes das "Bündnis Sahra Wagenknecht" (BSW) führen solle. Sie hatte die ehemalige Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag, Amira Mohamed Ali, vorgeschlagen.
Wagenknecht, Mohamed Ali und acht weitere Bundestagsabgeordnete waren im Oktober aus der Linken ausgetreten, um im Januar eine neue Partei zu gründen. Die Linke-Fraktion im Bundestag verlor wegen der Austritte ihren Fraktionsstatus im Bundestag und will nun als parlamentarische Gruppe anerkannt werden - so auch das BSW.
Die neue Partei wird aller Voraussicht nach am 8. Januar gegründet, am 27. Januar ist der erste Parteitag in Berlin geplant.
Nicht alle können gleich Mitglieder werden
Wagenknecht kündigte an, dass ihre neue Partei zu Beginn mehrere Hundert Mitglieder haben solle. Im Interview mit der "FAZ" stellte Wagenknecht aber klar, dass nicht alle, die wollten, auch gleich Parteimitglieder werden könnten. Man werde nicht per Mausklick sofort Mitglied, man wolle neue Mitglieder vorher kennenlernen. "Junge Parteien ziehen leider auch schwierige Leute an. Deshalb müssen wir darauf achten, wer in die Partei kommt."
Auf die Frage, ob eine vorherige AfD-Mitgliedschaft ein Hindernis für die Aufnahme sei, sagte Wagenknecht: "Es wird keinen direkten Wechsel geben. Und generell ist entscheidend: was vertritt jemand, bewegt sich das im Rahmen unseres Programms und unserer Ziele."