ARD-DeutschlandTrend Juni 2006 Vertrauen in Sicherheit - nicht in Politik
Kurz vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft haben die meisten Bundesbürger Vertrauen in die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen. Die politische Stimmung hat sich dagegen seit Mai verschlechtert. Nur noch 31 Prozent sind mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden.
Auch der ARD-DeutschlandTrend kommt an der Fußball-Weltmeisterschaft nicht vorbei. Gut eine Woche vor Beginn haben die meisten Bundesbürger Vertrauen in die getroffenen Sicherheitsvorkehrungen. 73 Prozent glauben, dass alles Notwendige getan wird, um Ausschreitungen oder Gewalttaten bei Großveranstaltungen zu verhindern. 91 Prozent würden eine Einschränkung des Alkoholkonsums während der Übertragungen auf öffentlichen Plätzen akzeptieren. 84 Prozent sind für strenge Zugangskontrollen.
Favorit der WM: Brasilien
Die Frage nach dem Favoriten der Weltmeisterschaft beantworten 54 Prozent der Befragten mit Brasilien. Nur zehn Prozent trauen der deutschen Mannschaft den Turniersieg zu. Immerhin 21 Prozent können sich vorstellen, dass die Deutschen ins Finale kommen. 68 Prozent halten Teamchef Jürgen Klinsmann für einen guten Bundestrainer.
Sympathieverluste für Regierung und Minister
Die politische Stimmung hat sich im Vergleich zum Vormonat verschlechtert. In der Sonntagsfrage verlieren beide Regierungsparteien. Die Union kommt auf 37 Prozent (Verlust: zwei Prozentpunkte), die SPD auf 30 Prozent (Verlust:ein Prozentpunkt). Die FDP erreicht zehn Prozent und gewinnt einen Prozentpunkt, die Linken gewinnen ebenfalls einen Punkt und kommen auf neun Prozent. Die Grünen bleiben unverändert bei zehn Prozent.
Nur noch 31 Prozent sind mit der Arbeit der Bundesregierung zufrieden. Das sind neun Punkte weniger als im Mai. Mehr als zwei Drittel (68 Prozent, +13) sind mit der Arbeit von Schwarz-Rot weniger oder gar nicht zufrieden, darunter sind 41 Prozent der Unions- und 63 Prozent der SPD-Anhänger.
Das spiegelt sich auch in der Bewertung der Mitglieder des Kabinetts: Zwar führt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Zustimmung von 63 Prozent die Liste der beliebtesten Parteipolitiker weiter an, verliert aber im Vergleich zum Vormonat neun Punkte. Auf Platz zwei folgt Außenminister Frank-Walter Steinmeier, mit dessen Arbeit 56 Prozent einverstanden sind. Innenminister Wolfgang Schäuble kommt mit einer Zustimmung von 52 Prozent auf den dritten Platz. Mit der Arbeit von SPD-Chef Kurt Beck sind 46 Prozent der Deutschen zufrieden. Verlierer des Monats sind Finanzminister Peer Steinbrück (37 Prozent Zustimmung), Arbeitsminister Franz Müntefering (37 Prozent) und die Grünen-Fraktionschefin Renate Künast (33 Prozent).
Mehrheit gegen Bundeswehreinsatz in Kongo
Der am Donnerstag vom Bundestag beschlossene Einsatz der Bundeswehr in Kongo wird von über der Hälfte der Deutschen skeptisch gesehen: 59Prozent halten den Bundeswehr-Einsatz in der Hauptstadt Kinshasa für nicht sinnvoll. 37 Prozent sehen das anders.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland
Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl / Randomstichprobe
Erhebungsverfahren: Computergestützte Telefoninterviews
Fallzahl: 1000 Befragte
Sonntagsfrage: 1500 Befragte
Erhebungszeitraum: 29. bis 30. Mai 2006
Sonntagsfrage: 29. bis 31. Mai 2006
Fehlertoleranz: 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte