Bundestagswahl 2025
Was ist eine Minderheits·regierung?
Manchmal hat eine Regierung keine Mehrheit im Parlament? So eine Regierung ist eine Minderheits·regierung. Das hat Vorteile. Und das hat Nachteile.
Nach einer Wahl kann die Partei mit den meisten Stimmen oft nicht alleine regieren.
Diese Partei hat nämlich keine Mehrheit im Parlament.
Das heißt:
Weniger als die Hälfte der Abgeordneten sind von dieser Partei.
Und weniger als die Hälfte der Abgeordneten unterstützen diese Partei.
Deshalb muss die Partei mit einer anderen Partei zusammen·arbeiten.
Oder mit mehreren anderen Parteien.
Arbeiten mehrere Parteien in der Regierung zusammen?
Dann ist das eine Koalition.
Meistens hat eine Koalition eine Mehrheit im Parlament.
Das heißt:
Mehr als die Hälfte der Abgeordneten sind von den Regierungs·parteien.
Und mehr als die Hälfte der Abgeordneten unterstützen die Regierung.
So eine Regierung ist eine Mehrheits·regierung.
Viele Menschen sagen:
Eine Mehrheits·regierung hat viele Vorteile.
Eine Mehrheits·regierung kann zum Beispiel sicher sein:
Wir gewinnen eine Abstimmung.
Zum Beispiel eine Abstimmung über ein neues Gesetz.
Was ist eine Minderheits·regierung?
Manchmal haben Regierungen aber keine Mehrheit im Parlament.
So eine Regierung ist eine Minderheits·regierung.
Das heißt:
Weniger als die Hälfte der Abgeordneten sind von den Regierungs·parteien.
Und weniger als die Hälfte der Abgeordneten unterstützen die Regierung.
Viele Menschen sagen:
Eine Minderheits·regierung hat viele Nach·teile.
Eine Minderheits·regierung kann zum Beispiel nicht sicher sein:
Wir gewinnen eine Abstimmung.
Minderheits·regierungen brauchen nämlich die Unterstützung von anderen Parteien.
Deshalb gibt es bei Minderheits·regierungen oft viele Diskussionen im Parlament.
Und die Regierung muss Kompromisse machen.
Ein Kompromiss ist eine Einigung.
Bei einem Kompromiss sagen zum Beispiel 2 Parteien:
Unsere Meinungen sind eigentlich unterschiedlich.
Aber wir brauchen eine Lösung.
Deshalb arbeiten wir trotzdem zusammen.
Andere Menschen sagen:
Minderheits·regierungen sind gut für die Demokratie.
Dann können nämlich mehr Parteien über die Politik mit·bestimmen.
Und die Regierung muss mehr für ihre Ziele kämpfen.
Keine eigene Mehrheit
In einigen deutschen Bundes·ländern waren schon Minderheits·regierungen.
Und in vielen anderen Ländern sind Minderheits·regierungen ganz normal.
Zum Beispiel:
• In Dänemark.
• In Norwegen.
• Oder in Schweden.
Aber die Bundes·regierung war bisher noch nie eine Minderheits·regierung.
Die Bundes·regierung hatte nämlich immer eine Mehrheit im Parlament.
Seit November 2024 ist die Bundes·regierung aber auch eine Minderheits·regierung.
Eigentlich haben 3 Parteien in der Bundes·regierung zusammen·gearbeitet:
• Die SPD.
SPD ist die Abkürzung für Sozial·demokratische Partei Deutschlands.
• Die Grünen.
• Und die FDP.
FDP ist die Abkürzung für Freie Demokratische Partei.
Diese 3 Parteien hatten eine Mehrheit im Parlament.
Aber dann haben sich die Politiker von den Parteien immer öfter gestritten.
Deshalb ist die FDP seit November 2024 nicht mehr in der Regierung.
Und deshalb sind SPD und Grüne seitdem in einer Minderheits·regierung.