Asylbewerber in der EU Deutschland gewährt am häufigsten Schutz
Von allen EU-Ländern hat Deutschland 2017 erneut mit Abstand den meisten Flüchtlingen Schutz gewährt - mit gut 60 Prozent aller Anerkennungen in der Union. Ganz anders sieht die Situation in Osteuropa aus.
Auch im vergangenen Jahr hat Deutschland mit Abstand den meisten Asylbewerbern in der EU Schutz gewährt. Wie die Statistikbehörde Eurostat mitteilte, erkannten die 28 EU-Staaten insgesamt 538.000 Menschen als schutzberechtigt an. Auf Deutschland entfielen demnach mit 325.370 gut 60 Prozent aller anerkannten Bewerber.
Es folgten Frankreich (40.575), Italien (35.130), Österreich (33.925) und Schweden (31.235). EU-weit gab es bei den Anerkennungen einen Rückgang um fast 25 Prozent gegenüber dem Jahr 2016, so die Statistiker.
Deutschland ist das bevölkerungsreichste EU-Land, war aber auch im Verhältnis zur Einwohnerzahl das Land mit den meisten Anerkennungen. Pro eine Million Einwohner wurde 3945 Menschen Schutz gewährt. Am wenigsten Anerkennungen gab es in den osteuropäischen Staaten Slowakei (zehn Anerkennungen pro eine Million Einwohner), Tschechien und Polen (je 15 Anerkennungen). Ungarn, das sich gleichfalls gegen eine EU-weite Umverteilung von Asylbewerbern wehrt, kam auf 130 Anerkennungen pro Million Einwohner.
33 Prozent aller Schutzberechtigten waren Syrer
Von den anerkannten Schutzsuchenden erhielten Eurostat zufolge EU-weit rund 271.600 den Flüchtlingsstatus und 189.000 eingeschränkten subsidiären Schutz. 77.500 weitere bekamen eine Aufenthaltserlaubnis aus humanitären Gründen. Die größte Gruppe waren weiterhin Syrer, die 33 Prozent aller anerkannt Schutzberechtigten stellen. Darauf folgten Afghanen (19 Prozent) und Iraker (12 Prozent).