Papst beim Weltjugendtag "Habt keine Angst!"
Mit einer Messe vor rund 1,5 Millionen Menschen hat Papst Franziskus den Weltjugendtag in Lissabon beendet. Er ermutigte junge Menschen, an ihren Träumen für eine bessere Zukunft festzuhalten.
Papst Franziskus hat mit rund 1,5 Millionen Menschen die Abschlussmesse anlässlich des Weltjugendtags im portugiesischen Lissabon gefeiert. Seine Predigt im Tejo-Park beendete er am Vormittag mit einem eindringlichen Aufruf.
Habt keine Angst!
Mit diesen Worten sprach das Oberhaupt der katholischen Kirche den Gläubigen Mut zu - insbesondere den "jungen Menschen, die ihr die Gegenwart und die Zukunft seid". Er bezog sich dabei auf ihre großen Träumen und Ängsten, die Versuchung, sich entmutigen zu lassen, aber auch auf den Willen, die Welt gerechter und friedlicher zu gestalten.
Der Papst gab ihnen einen Rat an die Hand: "Das ganze Geheimnis ist: auf Jesus hören. Er lehrt uns den Weg der Liebe. Hört ihm zu. Das ist alles: Alles, was es im Leben zu tun gibt, ist in diesen Worten enthalten", sagte Franziskus.
1,5 Millionen Menschen nahmen an der Abschlussmesse zum Weltjugendtag in Lissabaon teil.
Weltjugendtag 2027 in Seoul
Schließlich verriet Franziskus noch, dass der nächste Weltjugendtag im Jahr 2027 von der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ausgerichtet wird. Nach 1995, als das Treffen in Manila auf den Philippinen abgehalten wurde, findet der Weltjugendtag erst zum zweiten Mal in Asien statt.
Nach Informationen der Nachrichtenagentur KNA verzeichnet die katholische Kirche in Südkorea seit 20 Jahren ein stetes Wachstum. Im Süden der geteilten Halbinsel sei die Zahl der Katholiken bis Ende 2021 laut Vatikan-Angaben auf etwa 5,86 Millionen gestiegen. Von den derzeit rund 52 Millionen Einwohnern Südkoreas sei demnach jeder neunte katholisch.
Am Vorabend Gebetswache
An dem diesjährigen Abschlussgottesdienst in Lissabon nahmen rund 700 Bischöfe und etwa 10.000 Priester teil. Die Messe war früh am Tag angesetzt, um der Hitze auszuweichen. Im Verlauf des Tages wurden 40 Grad Celsius erwartet.
Am Vorabend hatten viele junge Menschen an einer stimmungsvollen Gebetswache teilgenommen - die meisten übernachteten dann in Schlafsäcken und auf Isomatten in dem Park. Bereits bei Morgendämmerung sorgte ein Priester für musikalische Unterhaltung. Er spielte Reggae-Musik und christliche Hymnen.
Franziskus setzte bei Reden auf Spontaneität
Die Portugal-Reise des Papstes war durch Spontaneität gekennzeichnet: Er setzte auf Unterhaltungen mit jungen Menschen, und bei der Vigil am Samstagabend verzichtete er wieder auf eine vorbereitete Rede. Stattdessen gab er Ratschläge für ein gemeinsames Leben im Glauben.
Bei seinem jungen Publikum schienen die Äußerungen des Papstes gut anzukommen. Während des Weltjugendtags übermittelte er die inklusive Botschaft, dass alle Teil der Kirche sein könnten - "alle, alle, alle".
Sorge um Gesundheit des Papstes
Franziskus' Reise wurde von Beobachtern mit Besorgnis verfolgt. Viele dachten, sein Aufenthalt in Portugal könnte ihm schaden. Vatikan-Sprecher Matteo Bruni antwortete auf Nachfragen, ob der Papst aus gesundheitlichen Gründen auf Reden verzichte, dass es dem 86-Jährigen gut gehe.
Am Nachmittag stand für den Pontifex dann noch ein Treffen mit freiwilligen Helfern des Weltjugendtages an, ehe er am Abend der Rückflug antritt.