US-Wahl 2024
Wahlkampfauftritt in Pennsylvania Obama nennt Trump "verrückt"
Bei einem Wahlkampfauftritt für die Präsidentschaftskandidatin Harris zog Ex-Präsident Obama über seinen Nachfolger her: Trump sei "verrückt" und rede so lange wie Fidel Castro. Eindrücklich appellierte er an schwarze Männer, Harris zu wählen.
Bei seinem Einstieg in den Wahlkampf der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat der frühere US-Präsident Barack Obama den republikanischen Rivalen Donald Trump als "verrückt" bezeichnet.
Er könne nicht verstehen, "warum irgendjemand glaubt, dass Donald Trump die Dinge verändern wird", sagte Obama bei der Kundgebung in Pittsburgh, Pennsylvania. Die langen Reden des Republikaners verglich er mit denen des 2016 verstorbenen kubanischen Staatsführers Fidel Castro.
"Glauben Sie, dass Donald Trump jemals eine Windel gewechselt hat?", fragte er die Menschenmenge. Trumps Geschäft mit dem Bibelverkauf nannte Obama ebenso "verrückt" wie die Hinwendung des republikanischen Präsidentschaftsbewerbers zu Verschwörungserzählungen.
"Buht nicht - geht wählen!"
Als die Menschenmenge wegen Trump buhte, sagte Obama: "Buht nicht - geht wählen!" Harris sei "so gut auf die Aufgabe vorbereitet, wie es noch kein Präsidentschaftskandidat je war", fuhr der Demokrat fort.
An einer anderen Stelle galt sein Spott einer Antwort des republikanischen Präsidentschaftskandidaten beim Fernsehduell mit Harris. Trump hatte auf die Frage, was seine Alternative für die von Obama einst reformierte Gesundheitsversorgung und bezahlbare Krankenversicherung sei, geantwortet, er habe nur "Konzepte für einen Plan". "Donald Trump hat seine gesamte Präsidentschaft damit zugebracht, ihn niederzureißen", sagte Obama bezüglich des von Trump bekämpften Affordable Care Act. "Und übrigens, nicht einmal das hat er richtig hinbekommen."
Obama appelliert an männliche schwarze Wähler
Obama tadelte männliche schwarze Wähler, die sich vom Macho-Verhalten Trumps angezogen fühlen könnten. "Es tut mir leid, meine Herren, ich habe das bemerkt, besonders bei einigen Männern, die zu denken scheinen, dass Trumps Verhalten, das Mobbing und das Heruntermachen von Menschen, ein Zeichen von Stärke sei", sagte Obama. "Und ich bin hier, um Ihnen zu sagen, dass das nicht das ist, was wahre Stärke ausmacht."
Schon vor der eigentlichen Kundgebung hatte Obama ungewöhnlich direkt an schwarze Männer appelliert: "Sie kommen mit allen möglichen Gründen und Ausreden an, und damit habe ich ein Problem", sagte Obama. Einiges davon lasse ihn vermuten, "und ich spreche hier direkt zu den Männern, (...) dass Sie einfach keine Lust haben, eine Frau als Präsidentin zu haben". Die Umfragen zeigen, dass Harris es schwer hat, die Unterstützung schwarzer Männer zu mobilisieren.
Der 63-jährige Obama genießt in der Demokratischen Partei nach wie vor hohes Ansehen und viel Einfluss. Obama, der 2008 zum ersten schwarzen Präsidenten in der Geschichte der USA gewählt wurde, könnte mit seinen Auftritten vor allem schwarze und junge Wähler für die Demokratische Partei mobilisieren.