US-Wahl 2024
Wahlkampf in den USA Melania Trump stellt sich gegen Trumps Abtreibungspolitik
Knapp einen Monat vor den US-Wahlen hat sich Melania Trump in einem zentralen Wahlkampfthema gegen ihren Mann Donald gestellt: Laut einem Medienbericht befürwortet sie in einem Buch das Recht auf Abtreibung - dann legte sie auf X nach.
Zuerst hatte die britische Zeitung Guardian darüber berichtet, dann legte die ehemalige First Lady Melania Trump selbst in einem Video beim Kurznachrichtendienst X nach: "Es gibt keinen Raum für Kompromisse, wenn es um dieses wesentliche Recht geht, das alle Frauen von Geburt an besitzen: die individuelle Freiheit", sagt die Ehefrau des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump mit Blick auf das in den USA hoch umstrittene Recht auf Abtreibung. Die individuelle Freiheit sei ein Grundprinzip, für das sie "ohne jeden Zweifel" eintrete. In einem zentralen Wahlkampfthema widerspricht sie damit ihrem Mann.
Zuvor hatte der Guardian unter Verweis auf die Memoiren von Melania Trump, die kommende Woche veröffentlicht werden sollen. ähnliches berichtet. "Warum sollte jemand anderes als die Frau selbst die Macht haben zu entscheiden, was sie mit ihrem eigenen Körper macht?", zitiert die Zeitung aus dem am kommenden Dienstag erscheinenden Buch. Das Recht einer Frau einzuschränken, eine ungewollte Schwangerschaft zu beenden, sei dasselbe, wie ihr die Kontrolle über ihren eigenen Körper zu verweigern, heißt es von Melania Trump. Dieser Überzeugung sei sie schon ihr gesamtes Erwachsenenleben.
Entscheidung "ohne Druck der Regierung"
"Das Grundrecht einer Frau auf individuelle Freiheit und auf ihr eigenes Leben gibt ihr die Berechtigung, ihre Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie dies wünscht", ergänzt sie demnach in ihren Memoiren. Frauen müssten auf Grundlage ihrer eigenen Überzeugung über einen Kinderwunsch entscheiden - ohne "Druck der Regierung", so Melania Trump.
Die Aussagen, die der Guardian aus einem Vorabexemplar zitiert, stehen im Widerspruch zu denen ihres Mannes Donald Trump. Der republikanische Präsidentschaftskandidat will die Entscheidung über das Abtreibungsrecht bei den Bundesstaaten belassen.
Er erinnert seine Anhänger immer wieder daran, dass die von ihm vorgenommene Nominierung dreier konservativer Richter für den Obersten Gerichtshof nach 50 Jahren die Abschaffung des landesweiten Rechts auf Abtreibung in den USA herbeiführte. Viele Bundesstaaten verschärften nach dieser Entscheidung des Obersten Gerichtshofes ihr geltendes Abtreibungsrecht.
Melania Trump nimmt Harris' Position ein
Seine Frau Melania positioniert sich bei diesem Thema nun ähnlich wie die demokratische Kandidatin Kamala Harris. Die aktuelle Vizepräsidentin ist deutliche Verfechterin des Rechts auf Abtreibung und setzt sich dafür ein, die Entscheidung zur landesweiten Abschaffung rückgängig zu machen.
Knapp einen Monat vor den US-Wahlen befindet sich der Wahlkampf in der heißen Phase. Das Recht auf Abtreibung ist zentrales Thema. Harris bezeichnete die landesweite Abschaffung als "Krise im Gesundheitswesen, und Donald Trump ist der Architekt". Donald Trump hingegen zählt auf einen Stamm von religiösen und konservativen Wählern.