US-Wahl 2024
US-Wahlkampf Harris nennt Trump "zunehmend instabil"
Um "linksradikale Irre" müsse sich notfalls das Militär kümmern. Mit dieser Aussage sorgte US-Präsidentschaftskandidat Trump am Wochenende für Wirbel. Seine demokratische Rivalin Harris reagierte nun mit einer Warnung.
Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat ihren republikanischen Rivalen Donald Trump wegen dessen Drohungen mit militärischem Vorgehen gegen politische Gegner als "zunehmend instabil" bezeichnet. Bei einer Wahlkampfkundgebung in Erie im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania zeigte die US-Vizepräsidentin am Montag eine Videomontage von Trump, in der dieser zur Inhaftierung politischer Gegner aufruft und wiederholt vom "Feind im Inneren" spricht.
"Donald Trump ist zunehmend instabil und aus dem Gleichgewicht geraten, und er ist auf unkontrollierte Macht aus", sagte Harris. Der frühere US-Präsident werde Menschengruppen verfolgen, die er schon früher ins Visier genommen habe, etwa Journalisten, Wahlhelfer und Richter, die "darauf bestehen, das Gesetz zu befolgen, anstatt sich seinem Willen zu beugen", fuhr Harris fort.
Trumps Äußerungen in der Sendung "Sunday Morning Futures" des konservativen Senders Fox News seien das jüngste Beispiel einer gefährlichen Rhetorik, die den Amerikanern Sorge darüber bereiten sollte, wie eine zweite Amtszeit Trumps aussehen könnte, so die 59-Jährige.
Trump: "Haben linksradikale Irre"
Trump hatte auf die Frage, ob "Agitatoren" von außen am Wahltag Störungen verursachen könnten, geantwortet: "Ich denke, das größere Problem ist der Feind im Inneren." Er fügte hinzu: "Wir haben einige sehr schlechte Leute. Wir haben einige kranke Leute, linksradikale Irre." Um sie solle sich wenn nötig die Nationalgarde oder das Militär kümmern.
Trumps Vize-Kandidat J.D. Vance verteidigte die Äußerungen des 78-Jährigen am Montag bei einem Wahlkampfauftritt in Minneapolis. "Ist es ein gerechtfertigter Einsatz dieser Mittel, wenn sie randalieren und plündern und Städte niederbrennen? Natürlich ist es das", sagte er zu Journalisten. Ob der Einsatz von Nationalgarde und Militär gerechtfertigt sei, hänge von dem ab, was passiere.
Pennsylvania zählt zu den sogenannten Swing States, die bei den Präsidentschaftswahlen mal für den republikanischen und mal für den demokratischen Kandidaten stimmen und deshalb für den Ausgang der Wahl am 5. November als entscheidend gelten. Der Bundesstaat gilt als Bastion der Arbeiterklasse - sowohl Trump als auch Harris haben dort mehrere Wahlkampftermine absolviert.
Trump-Veranstaltung abgebrochen
Neben Harris war auch Trump in Pennsylvania unterwegs. Bei seinem Bürgerdialog ("Townhall") kam es zu zwei medizinischen Zwischenfällen, die Veranstaltung musste schließlich abgebrochen werden.
Nach einer guten halben Stunde und einer Reihe von Fragen aus dem Publikum kam es zu einem ersten medizinischen Notfall im Zuschauerraum. Trump bat die Regie darum, das Lied "Ave Maria" über Lautsprecher abzuspielen, während sich Sanitäter um die betroffene Person kümmerten.
Nur kurze Zeit später folgte ein zweiter medizinischer Notfall. Trump forderte das Sicherheitspersonal auf, die Türen zu öffnen. Anschließend fragte er scherzhaft: "Möchte noch jemand in Ohnmacht fallen?" und forderte die Regie auf, nochmals "Ave Maria" zu spielen und wünschte sich danach noch eine ganze Reihe weiterer Songs, zu denen er sich tanzend bewegte.