Flugzeuge, Käse, Wein US-Strafzölle auf EU-Importe treten in Kraft
Die US-Regierung erhebt ab sofort zusätzliche Strafzölle auf Importe aus Europa. Die WTO hatte dies den USA erlaubt - als Vergeltung für unerlaubte Subventionen für den europäischen Flugzeugbauer Airbus.
Die Strafzölle der USA auf EU-Produkte sind nun in Kraft getreten. Sie treffen vor allem Landwirte und Winzer aus den vier Airbus-Ländern Deutschland, Frankreich, Spanien und Großbritannien. Der US-Handelsbeauftragte gab bekannt, dass von heute an 25-prozentige Strafzölle erhoben werden - unter anderem auf Käse, Wein, Butter, Whiskey und Olivenöl. In Europa hergestellte Flugzeuge werden in den USA um zehn Prozent teurer. Flugzeugteile bleiben verschont.
Die USA hatten die Zölle Anfang Oktober als Vergeltung für EU-Subventionen für den Flugzeugbauer Airbus angekündigt. Schlichter der Welthandelsorganisation (WTO) hatten der US-Regierung das Recht zugesprochen, Strafzölle von bis zu 100 Prozent auf Waren im Wert von 7,5 Milliarden Dollar zu erheben.
Weiter Drohung von Strafzöllen auf europäische Autos
Bis zuletzt hatten die Europäer gehofft, US-Präsident Donald Trump könne auf Vergeltungszölle verzichten. Noch am Mittwoch hatte Italiens Präsident Mattarella im Weißen Haus vor einer gegenseitigen Zollspirale gewarnt. Denn schon im kommenden Jahr, so Sergio Mattarella, werde die WTO den Europäern Strafzölle gegen US-Produkte erlauben - dann als Vergeltung für unerlaubte Subventionen für den amerikanischen Flugzeugbauer Boeing.
Der US-Präsident reagierte jedoch unbeeindruckt. Europa habe Amerika im transatlantischen Handel "enorm ausgenutzt", betonte Trump. In einem Handelskrieg mit gegenseitigen Zöllen sitze Amerika am längeren Hebel. Tatsächlich droht Trump nach wie vor mit Strafzöllen auf europäische Autos. Dies würde vor allem die deutschen Autohersteller treffen. Über die Auto-Zölle will Trump bis Mitte November entscheiden.