Handelstreit zwischen Boeing und Airbus Boeing erhielt laut WTO illegale Milliardenhilfen
Seit Jahren liegen die Flugzeughersteller Boeing und Airbus im Streit. Beide behaupten, durch illegale Subventionen für die jeweils andere Firma geschädigt zu werden. Nun entschied die WTO, dass Boeing unberechtigt Staatshilfen in Milliardenhöhe erhalten hat - ähnlich hatte die Organisation bereits über Airbus geurteilt.
Im transatlantischen Dauer-Handelsstreit zwischen den Flugzeugproduzenten Boeing und Airbus hat ein Ausschuss von Handelsrichtern der Welthandelsorganisation (WTO) beanstandet, dass Boeing von der amerikanischen Regierung mit mindestens 5,3 Milliarden Dollar unzulässig gefördert wurde. Die Unterstützung sei mittels Steuererleichterungen sowie über Forschungsaufträge der Raumfahrbehörde NASA und des Verteidigungsministeriums erfolgt.
5,3 Milliarden Dollar Subventionen
Zwischen 1998 und 2006 seien rund 2,6 Milliarden Dollar von der NASA zu Boeing geflossen. Durch Steuererleichterungen auf Bundes- und Staatenebene habe der Flugzeugbauer 2,7 Milliarden Dollar sparen können. Wie viel Geld Boeing vom Pentagon erhalten hat, blieb der WTO unklar.
Der Streit über Subventionen für Airbus und Boeing beschäftigt die WTO seit Jahren.
Der Streit vor der Welthandelsorganisation zwischen den beiden Wirtschaftsgiganten dauert seit mehr als sechs Jahren an. Im vergangenen Jahr wurde Airbus wegen illegaler EU-Subventionen gerügt.
Verhandlungslösung gesucht
Laut dem US-Handelsbeauftragter Ron Kirk sind die amerikanischen Subventionen im Vergleich zu den europäischen gering. Die EU hingegen glaubt, dass die amerikanischen Subventionen 24 Milliarden Dollar betragen hätten und bei Airbus dadurch ein Schaden von 45 Milliarden Dollar entstanden sei. EU-Handelskommissar Karel De Gucht erklärte: "Airbus büßte an Absatz ein, musste seine Flugzeugpreise senken und verlor unfairerweise Marktanteile an Boeing." In dem 900-seitigen Abschlussbericht der WTO heißt es, die Verluste von Airbus seien bedeutend gewesen.
De Grucht rief die USA auf, mit der EU eine Lösung des Konflikts auszuhandeln. Auch Wirtschaftsminister Brüderle sprach sich für "eine politische Verhandlungslösung ohne Vorbedingungen"aus.