Indiens Mondsonde Im zweiten Anlauf hat es geklappt
In Indien ist eine unbemannte Raumsonde zum Mond gestartet. Sollte die Mission gelingen, wäre Indien das vierte Land der Welt, dem eine Mondlandung gelang.
Unter großem Jubel von Tausenden Schaulustigen ist am Weltraumbahnhof Sriharikota im Süden Indiens die indische Weltraummission "Chandrayaan-2" zum Mond gestartet. Pünktlich um 2.43 Uhr Ortszeit hob die Trägerrakete ab.
"Chandrayaan-2" hat eine Weltraumkapsel an Bord, die den Mond umrunden soll, und eine Mondfähre, die planmäßig Anfang September auf dem Mond landen und dort ein Mondfahrzeug absetzen soll.
Der Start der Raumsonde "Chandrayaan-2" ist live im indischen Fernsehen übertragen worden.
Große Erwartungen an Mondmission
Indien wäre nach den USA, Russland und China die vierte Nation, der eine Mondlandung gelang, sagte TV Venkatswaran vom indischen Wissenschaftszentrum Vigyan Prasar. Im Mittelpunkt stehe aber die Wissenschaft.
"Wir Inder sind wie alle Menschen neugierig - im wissenschaftlichen Sinne", erklärte Venkatswaran. Dieses Wissenschaftsprojekt sei wichtig für sie. "Als ein Land, das so lange unter Kolonialherrschaft stand, ist es für uns als Nation von großer Bedeutung, dass wir in den exklusiven Club der Wissenschaftsnationen eintreten, die auf dem Mond landen können."
Das habe China erreicht "und das wollen wir auch erreichen", sagte Venkatswaran. Gerade die Weltraumforschung sei für viele Bereiche sehr wichtig.
Erster geplanter Start abgebrochen
Vor einer Woche war der Countdown knapp eine Stunde vor dem Start abgebrochen worden - wegen eines technischen Fehlers beim Betanken der Trägerrakete mit Helium.
Das Mondfahrzeug ist der Rover "Pragyan", was auf Sanskrit so viel bedeutet wie "Weisheit". Er soll auf der Oberfläche des Mondes unter anderem nach Spuren von Wasser suchen. Bei Indiens erster Mondmission im Jahr 2008 hatte die Sonde "Chandrayaan-1" den Erdtrabanten lediglich umkreist, war aber nicht gelandet.
Indien hat noch größere Pläne im All. Schon in zwei oder drei Jahren soll es die erste bemannte Weltraummission geben und danach den Aufbau einer eigenen Weltraumstation.