"Economist"-Städteranking Wien ist die lebenswerteste Stadt der Welt
Viele europäische Städte zählen nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen wieder zu den lebenswertesten Metropolen der Welt. Wien schafft es laut "Economist"-Ranking an die Spitze. Doch die drei größten Gewinner liegen in Deutschland.
Viele europäische Städte zählen nach Aufhebung der Corona-Maßnahmen wieder zu den lebenswertesten Metropolen der Welt. Wien schafft es laut "Economist"-Ranking an die Spitze. Doch die drei größten Gewinner liegen in Deutschland.
Wien ist erneut die lebenswerteste Stadt der Welt. In der diesjährigen Rangliste des britischen "Economist" landet Österreichs Hauptstadt erstmals seit Pandemiebeginn wieder auf dem Spitzenplatz - wie schon in den Jahren 2018 und 2019. Auf Platz zwei und drei folgen Kopenhagen und Zürich.
Im vorherigen Jahr war die Lebensqualität europäischer Metropolen aufgrund der Corona-Pandemie und der damit einhergehenden Beschränkungen deutlich zurückgefallen. Im abgeschotteten Inselstaat Neuseeland ging das Leben hingegen weitgehend normal weiter, was der Stadt Auckland den ersten Platz sicherte. Mit der Aufhebung der Corona-Maßnahmen rutschen Neuseeland sowie Australien und China im aktuellen Index jedoch wieder ab. So belegt Auckland in diesem Jahr beispielsweise nur noch Platz 34.
Rang | Stadt | Land |
---|---|---|
1 | Wien | Österreich |
2 | Kopenhagen | Dänemark |
3 | Zürich | Schweiz |
4 | Calgary | Kanada |
5 | Vancouver | Kanada |
6 | Genf | Schweiz |
7 | Frankfurt | Deutschland |
8 | Toronto | Kanada |
9 | Amsterdam | Niederlande |
10 | Osaka | Japan |
10 | Melbourne | Australien |
Gewinner: Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf
Neben Wien und Zürich gelten auch viele andere deutschsprachige Metropolen als höchst lebenswert. Der Rangliste zufolge gehören Frankfurt, Hamburg und Düsseldorf zu den größten Gewinnern. Die drei deutschen Städte verbesserten sich um jeweils rund 30 Ränge. Frankfurt schaffte es mit Platz sieben unter die Top Ten, Hamburg und Düsseldorf belegten die Plätze 16 und 22.
Die verbesserten Werte seien auf die Öffnung von Geschäften, Restaurants und Museen zurückzuführen, sagte Upasana Dutt, die Leiterin des Lebensqualitäts-Indexes. "Das Bildungswesen hat sich verbessert, da Kinder wieder in die Schulen zurückkehren und die Krankenhäuser und Gesundheitssysteme deutlich entlastet wurden", fügte sie hinzu. Die meisten der bestplatzierten deutschen Städte punkten mit Höchstwertungen für Infrastruktur und Gesundheitswesen. Bei den Faktoren "Bildung" und "Stabilität" - gemeint ist damit die Sicherheitslage - liegt Deutschland jedoch nicht in der Spitzengruppe.
Russische Städte rutschen ab
Die ukrainische Hauptstadt Kiew wurde wegen des russischen Angriffskriegs in diesem Jahr in der Rangliste nicht berücksichtigt. Die russischen Städte Moskau und St. Petersburg rutschten wegen "Zensur" und den Auswirkungen der westlichen Sanktionen gegen Russland in der Liste deutlich ab. Von 172 bewerteten Metropolen landeten sie auf den Plätzen 96 und 107. Auch andere Städte wie Warschau und Budapest wurden wegen der geopolitischen Lage in der Region herabgestuft.
Auf dem letzten Platz landete erneut die vom Krieg geprägte syrische Hauptstadt Damaskus. Gewaltsame Konflikte und Terrorismus seien die Hauptursache für das schlechte Abschneiden. Auch Tripolis in Libyen, Lagos in Nigeria, Algier in Algerien und Teheran im Iran zählen zu den Letztplatzierten.
Aus Sicht der Studienautoren sind die Auswirkungen des Ukraine-Krieges das größte Risiko für die urbane Lebensqualität in den kommenden Monaten. Steigende Preise für Energie und Lebensmittel könnten mancherorts Konflikte auslösen. "Selbst dort, wo die Stabilität nicht in Gefahr ist, wird die Kostenkrise Investitionen in Infrastruktur, Gesundheit und Bildung dämpfen", warnten sie.