Unglück vor Italiens Küste Mindestens 30 Migranten ertrunken
Mehr als 100 Migranten sollen an Bord gewesen sein, als ein Boot bei rauer See vor Italiens Südküste zerbrach. Mindestens 30 Menschen starben. Derzeit suchen Rettungskräfte bei hohem Wellengang nach Überlebenden.
Bei der Havarie eines Bootes mit Migranten vor der Küste Süditaliens sind mindestens 30 Menschen ums Leben gekommen. 27 Leichen seien am Strand von Cutro in der kalabrischen Provinz Crotone entdeckt worden, meldeten die italienische Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos unter Berufung auf die Polizei. Drei weitere Tote seien aus dem Wasser geborgen worden. Zudem wurden demnach weitere im Meer treibende Leichen gesichtet.
Der Sender RAI berichtete, das Boot sei bei rauer See in zwei Teile zerbrochen. Insgesamt sollen sich demnach mehr als 100 Menschen an Bord befunden haben, die aus dem Iran, aus Pakistan und Afghanistan stammen. Unklar ist noch, wo das Boot losgefahren war.
Mindestens 40 Überlebende gerettet
Die Suche nach Vermissten dauert an. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers wurden bislang etwa 40 Überlebende gefunden. Adnkronos meldete, dass bisher etwa 50 Menschen gerettet worden seien. Der Rettungseinsatz, an dem sich neben Schiffen der Küstenwache auch die Grenzpolizei und Feuerwehrleute beteiligen, wird den örtlichen Medienberichten zufolge aber durch den starken Wellengang erschwert.
Italien ist wegen seiner geografischen Lage besonders häufig ein Ziel von Migranten, die von Nordafrika nach Europa gelangen wollen. Hunderttausende Menschen haben sich in den vergangenen Jahren über das Mittelmeer auf den Weg nach Europa gemacht, oft fliehen sie vor Konflikten und Armut in ihrer Heimat.
Die Schlepperboote sind oft überfüllt und nicht seetauglich. Allein im vergangenen Jahr kamen etwa 105.000 Migranten in Italien an, auch dieses Jahr wurden bereits Tausende Ankünfte gezählt. Bei der gefährlichen Überfahrt über das Mittelmeer sind in den vergangenen Jahren aber auch zahlreiche Menschen ertrunken.