Vor nordfranzösischer Küste Vier Migranten sterben bei Bootsunglück im Ärmelkanal
Immer wieder überqueren Migranten in Schlauchbooten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Nicht selten kommt es dabei zu Unglücken. Nun sind bei einer Überfahrt erneut mehrere Menschen ums Leben gekommen.
Vor der nordfranzösischen Küste sind vier Migranten bei der versuchten Überfahrt nach Großbritannien ums Leben gekommen. Nachdem ihr Boot unweit der Hafenstadt Boulogne gekentert war, retteten Einsatzkräfte in der Nacht mehrere Migranten aus dem Ärmelkanal. Vier Menschen, die bereits bewusstlos waren, konnten sie nicht mehr helfen.
Eine Patrouille sichtete das überfüllte Boot
Ein Schlauchboot, in dem sie mit Dutzenden weiteren Menschen saßen, sei vor der Küste gekentert, teilte die für den Norden Frankreichs zuständige Präfektur mit. Zuvor habe ein Patrouillenboot der Marine das überfüllte Boot am frühen Morgen gesichtet, etliche der Insassen seien ins Wasser gefallen.
Die Küstenwache habe 63 Menschen retten können, hieß es. An dem Einsatz waren zudem Schiffe und ein Helikopter der Marine sowie ein Fischerboot beteiligt. Die Überlebenden wurden ans Ufer gebracht, medizinisch versorgt und in vorläufigen Unterkünften untergebracht.
2024 starben schon 19 Menschen bei der Überfahrt
Immer wieder überqueren Migranten den Ärmelkanal, um Großbritannien zu erreichen. Oft unternehmen sie die Reise in kleinen Schlauchbooten. Die Überfahrt ist gefährlich, auch weil der Meeresarm von vielen großen Schiffen befahren wird. Bei den Überfahrten kamen in diesem Jahr bereits insgesamt 19 Menschen ums Leben.
Mehr als 12.300 Migranten erreichten nach Angaben der britischen Regierung von Januar bis Mitte Juni die englische Küste. Dies entspricht einem Anstieg um 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.