Zahlen der britischen Regierung Weniger Migranten überquerten Ärmelkanal
Der britische Innenminister Cleverly nennt es einen "wichtigen Erfolg": Im vergangenen Jahr überquerten knapp 30.000 Migranten den Ärmelkanal Richtung England - ein gutes Drittel weniger als 2022.
Im vergangenen Jahr haben deutlich weniger Menschen illegal den Ärmelkanal zwischen Frankreich und Großbritannien überquert. Wie das Innenministerium in London mitteilte, kamen im vergangenen Jahr 29.437 Migrantinnen und Migranten in kleinen Booten an der Südostküste Englands an. Im Jahr zuvor lag die Zahl demnach bei ungefähr 45.000 Menschen; 2021 waren rund 28.500 illegale Überquerungen registriert worden.
Der britische Innenminister James Cleverly bezeichnete die Bilanz als einen "wichtigen Erfolg". "Während die Zahl der illegalen Einreisen nach Europa steigt, sinkt die Zahl der Menschen, die illegal nach Großbritannien kommen."
London setzt auf Abschreckung
Einwanderung ist seit langem ein zentrales politisches Streitthema in Großbritannien. Der konservative Premierminister Rishi Sunak hatte wiederholt versprochen, die Boote der illegalen Migranten "zu stoppen". Um das Thema dürfte es auch im Wahlkampf bei der Parlamentswahl in diesem Jahr gehen.
Die britische Regierung setzt auf Abschreckung - etwa mit einem Plan, Asylbewerber nach Ruanda zu bringen, und Migrantinnen auf alten Wohnschiffen unterzubringen. Im Sommer war die Zahl der unbearbeiteten Asylanträge auf ein Rekordhoch von rund 134.000 Anträgen gestiegen.
Die Überfahrten mit kleinen Booten über den Ärmelkanal ist gefährlich. Im November 2021 waren bei einem Bootsunglück 27 Migranten ums Leben gekommen. Es war das bislang schwerste Unglück dieser Art auf dem Ärmelkanal.