Armenien und Aserbaidschan Schüsse auf EU-Beobachter im Grenzgebiet
Zwischen Armenien und Aserbaidschan gibt es immer wieder Gefechte. Nun sind auch EU-Beobachter unter Beschuss geraten. Armenien macht Aserbaidschan dafür verantwortlich - die Regierung dort dementiert.
EU-Grenzbeobachter sind nach EU-Angaben im Grenzgebiet zwischen Armenien und Aserbaidschan unter Beschuss geraten. Bei dem Vorfall sei niemand verletzt worden, erklärte die EU-Mission in Armenien (EUMA). Der Vorfall ereignete sich offenbar auf der armenischen Seite der Grenze nahe des Ortes Werin Schorscha - etwa sechs Kilometer von der Grenze entfernt.
Die armenische Regierung machte das aserbaidschanische Militär für den Vorfall verantwortlich: Das armenische Verteidigungsministerium erklärte, das aserbaidschanische Militär habe das Feuer eröffnet, als EU-Beobachter in dem kleinen Dorf auf Patrouille gewesen seien. Aserbaidschan wies das als Falschmeldung zurück.
Von Seiten der EU-Mission gab es bislang keine Aussagen darüber, wer das Feuer eröffnet hatte und ob das EUMA-Fahrzeug gezielt beschossen wurde. Beim Twitter-Nachfolger X teilte die EUMA lediglich mit, dass "eine EUMA-Patrouille bei dem Schießerei-Vorfall in unserem Verantwortungsbereich anwesend war".
Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten
Armenien und Aserbaidschan streiten seit dem Zerfall der Sowjetunion um die Region Berg-Karabach, die zwar auf aserbaidschanischem Gebiet liegt, aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt wird. Trotz eines Waffenstillstands kommt es immer wieder zu Gefechten. Aserbaidschaner blockieren zudem seit Monaten den Latschin-Korridor, der Armeniens einziger Zugang zu Berg-Karabach ist.
Beobachter beschreiben die Lage in Berg-Karabach als katastrophal. Es fehlt demnach etwa an Lebensmitteln und Medikamenten.