Türkei Erdogan bestätigt 14. Mai als Wahltermin
Trotz der Erdbebenkatastrophe hält der türkische Präsident Erdogan am Termin für die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen fest - zuvor war über eine Verschiebung spekuliert worden. Ob Erdogan wiedergewählt wird, ist laut derzeitigen Umfragen offen.
In der Türkei soll trotz der Erdbebenkatastrophe mit insgesamt mehr als 45.000 Toten Mitte Mai gewählt werden. Dies gab Präsident Recep Tayyip Erdogan in Ankara bekannt. "Dieses Volk wird, so Gott will und die Zeit naht, am 14. Mai das Nötige tun", sagte Erdogan. Zwischenzeitlich hatte es Spekulationen über eine Verschiebung der Präsidenten- und Parlamentswahl gegeben.
Die Opposition hatte sich zuvor schon für den Termin ausgesprochen. Nun war es das erste Mal, dass sich das amtierende Staatsoberhaupt dazu äußerte. Zwischenzeitlich gab es auch Spekulationen, dass die Wahlen später stattfinden.
Wahlen sollten ursprünglich im Juni stattfinden
Erdogan hatte Ende Januar die eigentlich auf den 18. Juni dieses Jahres terminierten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, bei der er wieder antreten will, auf den 14. Mai vorgezogen.
Die Wahlen gelten als Bewährungsprobe für Erdogan, der seit 20 Jahren an der Macht ist: 2003 wurde er zum Ministerpräsidenten gewählt, seit 2014 ist er Staatspräsident.
Nach einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Aksoy von Ende Februar konnte Erdogans Regierungspartei AKP zuletzt wieder leicht zulegen. Ob es zusammen mit dem Koalitionspartner MHP im Mai zu einer Mehrheit für den amtierenden Präsidenten reichen wird, ist jedoch ungewiss.
Bis zuletzt Nachbeben
Bei den Erdbeben der Stärke 7,7 und 7,6 kamen allein in der Türkei Anfang Februar mehr als 45.000 Menschen ums Leben. Mehr als 1,9 Millionen wurden nach Angaben der Regierung aus den betroffenen Provinzen evakuiert. Weitere 1,9 Millionen leben dort in Zelten. Tausende Menschen kamen im benachbarten Syrien um. Danach ist die Türkei immer wieder von Nachbeben erschüttert worden.
Der materielle Schaden in der Türkei beläuft sich laut Schätzungen der Weltbank auf mehr als 34 Milliarden US-Dollar (rund 32 Milliarden Euro).