Angriffe im Roten Meer USA bilden Militärkoalition gegen Huthi-Miliz
Die USA haben angesichts der Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz auf Handelsschiffe im Roten Meer eine Militärkoalition zum Schutz der Seefahrt in der Region gebildet. Der "multinationalen Sicherheitsinitiative" gehören zehn Staaten an.
Angesichts einer zunehmenden Zahl von Angriffen auf Handelsschiffe im Roten Meer durch die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz verstärkt das US-Militär in der Region seine Zusammenarbeit mit den Streitkräften anderer Länder.
An der neuen Sicherheitsinitiative mit dem Namen "Operation Prosperity Guardian" (etwa: Schutz des Wohlstandes) beteiligen sich nach Angaben aus dem US-Verteidigungsministerium mehrere Länder, darunter das Vereinigte Königreich, Bahrain, Kanada, Frankreich, Italien, die Niederlande, Norwegen, die Seychellen und Spanien. Deutschland prüft nach Angaben von Verteidigungsminister Boris Pistorius eine Anfrage zur Beteiligung.
Einige der Länder sollen gemeinsame Patrouillen abhalten, während andere nachrichtendienstliche Unterstützung im südlichen Roten Meer und im Golf von Aden leisten sollen. Zudem hätten etliche andere Staaten eingewilligt, sich der Initiative anzuschließen, wollten aber nicht namentlich genannt werden, sagte eine Gewährsperson aus dem Pentagon der Nachrichtenagentur AP.
Durch die stärkere Kooperation zwischen den Seestreitkräften soll der Schutz von Handelsschiffen verbessert werden.
Erneut Angriffe
Unterdessen kam es nach Angaben des US-Militärs erneut zu Angriffen der Huthi auf zwei Schiffe im südlichen Roten Meer. Das unter der Flagge der Kaiman-Inseln fahrende Tankschiff "Swan Atlantic" sei am Montag von einer Drohne und einer Rakete angegriffen worden, die aus einem von den Huthis kontrollierten Gebiet im Jemen abgeschossen worden seien, gab das Regionalkommando des US-Militärs Centcom auf der Plattform X bekannt.
Etwa zur gleichen Zeit habe der Frachter "M/V Clara" von einer Explosion im Wasser in seiner Nähe berichtet. Bei keinem der Vorfälle seien Verletzte gemeldet worden.
Große Reedereien meiden Route zunehmend
Die Huthi-Miliz im Jemen greift Israel seit Ausbruch des Gaza-Kriegs mit Drohnen und Raketen an und attackiert Schiffe im Roten Meer, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Sie droht damit, Schiffe jeglicher Nationalität auf dem Weg nach Israel an der Durchfahrt im Roten Meer zu hindern. Nur Frachtern, die Hilfsgüter für den Gazastreifen lieferten, würde die Durchfahrt gewährt.
Mehrere Schiffe wurden seitdem angegriffen, zuletzt auch ein Containerfrachter der deutschen Reederei Hapag-Lloyd. Große Reedereien meiden zunehmend die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal.
Wichtige Route für Welthandel
US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, der sich derzeit in der Region aufhält, teilte mit, es handle sich um eine internationale Herausforderung, die ein gemeinsames Vorgehen erfordere. Alle Länder, die die freie Schifffahrt aufrecht erhalten wollten, müssten sich zusammentun. Die "jüngste Eskalation der rücksichtlosen Huthi-Angriffe" bedrohe den freien Handel, die Sicherheit der Seeleute und verstoße gegen das Völkerrecht. Austin warnte zudem: "Die Unterstützung der Huthi-Angriffe auf Handelsschiffe durch den Iran muss aufhören."
Das Rote Meer sei für den internationalen Handel von entscheidender Bedeutung. Etwa zehn Prozent des gesamten Welthandels laufen über das Rote Meer. Der Suezkanal verbindet das Mittelmeer mit dem Roten Meer und bietet damit die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa. Die Alternativstrecke um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung verlängert die Transporte deutlich.