Putin in Nordkorea Zwei "innige Freunde" rücken zusammen
Die Machthaber Russlands und Nordkoreas eint vor allem eines: Waffen. Der eine braucht sie für einen Krieg, der andere zur Abschreckung. Und so unterzeichneten Putin und Kim ein Abkommen über eine "strategische Partnerschaft".
Nach wenigen Stunden Schlaf steht Russlands Präsident Wladimir Putin schon wieder auf der Matte - oder besser gesagt auf dem roten Teppich. Er wird mit allen Ehren von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un begrüßt. Die TV-Moderatorin überschlägt sich fast vor Begeisterung.
Dann ziehen sich die beiden Herren, der eine gerade um die 40 Jahre alt, der andere schon über 70, zu einem Gespräch zurück. Das war eigentlich für eine Stunde geplant gewesen, dauerte dann laut Medienberichten aber zwei.
Der Gast, der bei seinem letzten Besuch in Nordkorea vor 24 Jahren noch mit Kims Vater verhandelte, lobt erstmal die gemeinsamen Beziehungen. Russland und Nordkorea verbinde seit vielen Jahrzehnten eine starke Freundschaft und enge nachbarschaftliche Beziehung, betont Putin. "Die Verbindung zwischen unseren Ländern beruht auf den Grundsätzen der Gleichheit und der gegenseitigen Achtung der Interessen des jeweils anderen", so der russische Staatschef.
Nordkorea unterstützt russischen Krieg gegen Ukraine
Machthaber Kim Jong Un raunt mit Whiskystimme zurück, lobt sich dabei indirekt gleich ein bisschen selbst - dass ihm der Coup gelungen sei, Putin nach Nordkorea zu holen. "Die Beziehungen zwischen unseren beiden Ländern sind auf dem höchsten Stand, sogar unvergleichbar mit den Beziehungen zwischen der Demokratischen Volksrepublik Korea und der Sowjetunion", sagt Kim und fügt hinzu: "Ich denke, dass der Besuch des Genossen Präsidenten in Pjöngjang eine Gelegenheit bieten wird, das Fundament der innigen Freundschaft zwischen unseren Völkern zu festigen."
Und weil kleine Geschenke bekanntlich die Freundschaft erhalten, brachte Putin für Kim noch ein schönes Auto mit - eine Limousine "made in Russia". Kim könnte sich mit etwas revanchieren, was er schon einmal geliefert haben soll: Munition und Waffen für Putins Angriffskrieg in der Ukraine. Kim unterstützt den Krieg, wie er selbst betont:
Die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Korea schätzt die Rolle und die Aufgabe der mächtigen Russischen Föderation bei der Aufrechterhaltung der strategischen Stabilität und des Gleichgewichts in der Welt und unterstützt voll und ganz die spezielle Militäroperation der russischen Regierung in der Ukraine zum Schutz ihrer Souveränität, ihrer Interessen und der Stabilität ihres Territoriums.
Abkommen zur strategischen Partnerschaft unterzeichnet
Balsam für die Seele Putins dürfte das sein, der international genauso isoliert ist wie sein Gegenüber. Er schätze die konsequente und unveränderte Unterstützung Kims, auch in Bezug auf die Ukraine, wendet sich Putin direkt an den Machthaber auf der anderen Seite des langen Tisches. Gerade im Kampf "gegen die imperialistische Hegemonialpolitik der USA und ihrer Satelliten gegen die Russische Föderation".
Bevor sich Putin wieder auf den Weg zu seinem Privatjet machte, unterzeichnete er mit Kim noch ein Abkommen zur strategischen Partnerschaft. Putin und Kim erklären beide, die Vereinbarung sei defensiver Natur.