Putin-Besuch in Pjöngjang Eine Zeremonie für "unbesiegbare Freunde"
Russlands Staatschef Putin ist in Nordkorea zu Gast. Beide Staaten unterzeichneten einen "Partnerschaftsvertrag" mit militärischer Beistandsverpflichtung. Davor gab es eine Jubel-Zeremonie und viel gegenseitiges Lob.
Russland und Nordkorea beschwören das Bündnis ihrer Staaten beim Besuch von Wladimir Putin in Pjöngjang als unverbrüchlich: Putin und Kim Jong Un unterzeichneten ein Abkommen über eine engere Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern. Es handelt sich russischen staatlichen Nachrichtenagenturen zufolge um ein "umfassendes Abkommen über eine strategische Partnerschaft". Der Vertrag sehe unter anderem "gegenseitigen Beistand im Falle einer Aggression gegen eine der Vertragsparteien" vor, sagte Putin. Auch eine "militärisch-technische Zusammenarbeit" schließe Russland nicht aus.
Jubelnde Menschengruppen
Schon bei der Begrüßung am Flughafen hatten sich beide Machthaber die Hand gegeben und einander umarmt, bevor sie mit einem von Motorrädern gesäumten Konvoi in die Hauptstadt des diktatorisch regierten Nordkorea aufbrachen.
Den Beginn des offiziellen Programms markierte eine Zeremonie auf dem zentralen Kim-Il-Sung-Platz. Der Platz war mit gigantischen Porträts der beiden geschmückt; große Menschengruppen jubelten Putin und Kim mit Willkommensrufen zu den Klängen eines Militärorchesters zu. Anschließend fuhren beide zu Unterredungen in den Kumsusan-Palast.
Dank für "Unterstützung" gegen die Ukraine
Putin bedankte sich bei Kim: "Wir schätzen Ihre systematische und anhaltende Unterstützung der russischen Politik sehr, auch in der Ukraine-Frage", sagte er Agenturen zufolge. Die Zusammenarbeit der beiden Staaten beruhe auf "Prinzipien der Gleichheit und Achtung der jeweiligen Interessen".
Die nordkoreanische staatliche Agentur meldete, das Treffen zeuge von der "Unbesiegbarkeit und Dauerhaftigkeit" der Freundschaft und Einigkeit zwischen beiden Staaten.
Eine Einladung nach Moskau
Das abgeschottete Nordkorea empfängt selten diplomatischen Besuch. Pjöngjang wird vorgeworfen, Russland in dessen Krieg gegen die Ukraine mit Waffenlieferungen zu unterstützen - Vorwürfe, die beide Staaten zurückweisen, weil sie damit von Russland unterstützte UN-Resolutionen verletzen würden.
Kim und Putin hatten sich zuletzt im September 2023 bei einer Reise des nordkoreanischen Machthabers im Osten Russlands getroffen. Nun reiste der russische Staatschef mit einer großen, hochrangigen Delegation nach Pjöngjang: In seinem Gefolge waren den Berichten zufolge Außenminister Sergej Lawrow, Verteidigungsminister Andrej Belousow und Vizepremier Denis Mantrurow.
Bei seiner Visite in Pjöngjang lud Putin Kim nun zu einem Folgetreffen in die russische Hauptstadt Moskau ein.