Spannungen im Nahen Osten Iran präsentiert neue Mittelstreckenrakete
Teheran hat eine neue Rakete vorgestellt und dabei ganz unverhohlen dem Westen und vor allem Israel gedroht. Die "Chorramschahr 4" soll sich angeblich auch feindlichem Radar entziehen können.
Der Iran hat die neueste Version seiner mit Flüssiggas betriebenen ballistischen Rakete vorgestellt. Das Regime in Teheran veröffentlichte undatiertes Videomaterial, das angeblich einen erfolgreichen Start der Rakete zeigt. Verteidigungsminister Mohammad Resa Aschtiani sagte, die "Chorramschahr 4" könne innerhalb kurzer Zeit für den Start vorbereitet werden. Sie habe eine Reichweite von 2000 Kilometern und einen 1500 Kilogramm schweren Sprengkopf.
Während der Präsentation stand die Rakete auf einer Abschussvorrichtung, die auf einem Lastwagen montiert war. "Eine der herausragenden Eigenschaften dieser Rakete ist ihre Fähigkeit, sich der Radarerfassung zu entziehen", sagte der Minister. Sie sei in der Lage, gegnerische Flugabwehrsysteme zu durchdringen und könne verschiedene Gefechtsköpfe für unterschiedliche Missionen verwenden.
Ein Modell des Felsendoms an der Abschussvorrichtung, (Quelle: Verteidigungsministerium Iran)
Miniaturmodell des Felsendoms an Abschussrampe
Die Demonstration erfolgte vor dem Hintergrund regionaler Spannungen. Neben der mobilen Abschussrampe stand ein Miniaturmodell des Felsendoms auf dem Tempelberg in Jerusalem, einer sowohl im Islam als auch im Judentum heiligen Stätte. Der Iran betrachtet Israel als seinen Erzfeind und bewaffnet antiisraelische militante Gruppen in den palästinensischen Gebieten. Die neue Rakete wäre in der Lage, Israel zu erreichen.
Westen sieht Bedrohung für Nahen Osten und Golfregion
Der Westen sieht im iranischen Militär- und Raketenprogramm eine Gefahr für den Nahen Osten und die Golfregion. Die Führung in Teheran weist das zurück und behauptet, dass es in erster Linie der Verteidigung des Landes diene.
Die "Chorramschahr 4" ist nach einer iranischen Stadt benannt, die während des iranisch-irakischen Krieges in den 1980er-Jahren Schauplatz schwerer Kämpfe war. Die Rakete wird auch Chaibar genannt, nach einer jüdischen Festung, die im siebten Jahrhundert von den Muslimen erobert wurde - im heutigen Saudi-Arabien. Es bleibt jedoch unklar, warum der Iran die Rakete "Chorramschahr 4" nennt: Öffentlich sind nur zwei andere Varianten bekannt.