Hilfe für den Gazastreifen Erste Lieferung auf dem Seeweg verzögert sich
Die Menschen im Gazastreifen sollen künftig auch über den Seeweg mit Hilfsgütern versorgt werden. Im zyprischen Hafen Larnaka liegt ein beladenes Schiff, doch wegen technischer Probleme läuft es derzeit nicht aus.
Die Lieferung humanitärer Hilfe für den Gazastreifen auf dem Seeweg verzögert sich. Die "Open Arms", ein Schiff einer spanischen Hilfsorganisation, liegt weiter im Hafen von Larnaka im Südosten von Zypern. Sie ist mit 200 Tonnen Hilfsgütern wie Reis, Mehl und Konserven beladen, so die Hilfsorganisation.
Laut zyprischen Medien hat Israel eine Erlaubnis für die Lieferung erteilt. Aber es gebe technische Probleme, so Außenminister Konstantinos Kombos im zyprischen Rundfunk. Die Verzögerung hänge unter anderem mit Fragen der Entladung und der Verteilung der Hilfsgüter zusammen. Eine zweite Ladung mit humanitärer Hilfe stehe im Hafen von Larnaka bereit und könnte in den nächsten Tagen nach Gaza geliefert werden.
Abladen der Güter könnte problematisch werden
Den Start des Hilfskorridors auf dem Seeweg hatten EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und der zyprische Präsidenten Nikos Christodoulidis bei einem Besuch von der Leyens auf der Mittelmeerinsel angekündigt.
Larnaka liegt rund 400 Kilometer vom Gazastreifen entfernt. Experten schätzen, dass die Fahrt dorthin mindestens zwei Tage dauern könnte. Die "Open Arms" soll auch eine Plattform mit sich schleppen, um das Löschen der Ladung zu erleichtern. Wo und wie genau das Schiff aber nach Ankunft in den Gewässern vor der Küste des Gazastreifens seine Fracht abladen soll, ist unklar.
Ein Fischerhafen an der Küste ist zu klein und nicht tief genug für große Frachtschiffe. Das US-Militär will deshalb gemeinsam mit internationalen Partnern einen temporären, schwimmenden Hafen einrichten, dessen Bau nach US-Angaben aber zwei Monate dauern wird. Ein erstes Schiff mit Ausrüstung ist bereits auf dem Weg.
Mit Informationen von Karin Senz, ARD-Studio Istanbul