McDonald's-Schild in Danville, USA

Trumps Politik trifft US-Firmen hart Auch GM, McDonald's und Harley haben große Probleme

Stand: 01.05.2025 17:51 Uhr

Die bis vor kurzem robuste US-Wirtschaft schwächelt. Besonders die von Trumps Zollpolitik ausgelöste Unsicherheit belastet viele große Unternehmen - auch solche, die als Unterstützer des Präsidenten gelten.

Zu Beginn von Donald Trumps zweiter Amtszeit gab es in vielen US-Unternehmen die Hoffnung, dass der Präsident mit Erleichterungen für Konzerne die amerikanische Wirtschaft ankurbeln könnte. Manche hofften sogar auf so etwas wie das von Trump beschworene "goldene Zeitalter". Nach etwas mehr als 100 Tagen im Amt zeichnet sich ein sehr anderes Bild.

Denn die Aussichten für die bis dato starke US-Wirtschaft haben sich deutlich eingetrübt. Der vom US-Präsidenten losgetretene Handelskonflikt belastet die Geschäfte großer amerikanischer Unternehmen schwer. Viele von ihnen rechnen entweder mit weniger Gewinn oder verzichten aufgrund der unklaren Lage derzeit gänzlich auf Prognosen.

So meldeten sowohl der Autobauer General Motors (GM) als auch der Motorrad-Hersteller Harley-Davidson und die Burgerkette McDonald's heute bei der Bilanzvorlage negative Folgen durch die hohen Zusatzzölle. Harley-Davidson und McDonald's zählen zu einer Reihe von Unternehmen, die sich zum Beispiel im Bereich der von der Regierung vorangetriebenen Einschränkung von Diversitätsprogrammen auf Trumps Seite geschlagen haben.

Zölle verursachen Milliardenbelastungen für GM

GM senkte seine Gewinnprognose wegen milliardenschwerer Zollkosten deutlich: Für dieses Jahr werde nur noch ein bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern zwischen zehn und 12,5 Milliarden Dollar erwartet, wie das Unternehmen aus Detroit mitteilte. Bisher war der Konzern von 13,7 bis 15,7 Milliarden Dollar ausgegangen. Die Belastung durch die von Trump verkündeten Zölle wird mit vier bis fünf Milliarden Dollar angegeben.

Seit Anfang April sind in den USA 25 Prozent Zusatzzoll für Importautos fällig, Zölle für Autoteile sollen ab Mai erhoben werden. Die US-Regierung will nach den jüngsten Konsultationen mit Autoherstellern die Folgen der von Trump eingeführten Sonderzölle allerdings abmildern.

Harley-Davidson setzte "aufgrund der unsicheren globalen Tarifsituation und der makroökonomischen Bedingungen" seine Jahresprognose aus. Im Februar hatte es für 2025 einen bestenfalls stagnierenden und im schlechtesten Fall um fünf Prozent rückläufigen Gewinn prognostiziert. Das Unternehmen erklärte nun, es wolle die aktuellen Probleme durch Kostensenkungen, die Verminderung von Risiken innerhalb der Lieferketten und den Abbau von Lagerbeständen der Händler bewältigen. Harley-Davidson ist eines der US-Unternehmen, die im Zollstreit mit den USA Gegenzölle der EU fürchten müssen.

Viele Konzerne verzichten auf Gewinnprognose

Die Verunsicherung vieler Verbraucher wegen der US-Zollpolitik bekommt auch McDonald's zu spüren. Der Fast-Food-Gigant aus Chicago gab einen überraschenden Rückgang des weltweiten Umsatzes im ersten Quartal bekannt. Das Unternehmen befinde sich im denkbar schwierigsten Marktumfeld, sagte Vorstandschef Chris Kempczinski. Die Stimmung unter den Konsumenten sei schlechter als erwartet.

Der weltweite Umsatz auf vergleichbarer Basis sank um ein Prozent, Analysten hatten im Schnitt mit einem Anstieg um knapp ein Prozent gerechnet. Allein in den USA ging der Umsatz um 3,6 Prozent zurück. Zuvor hatten schon die Restaurantbetreiber Domino's Pizza, Chipotle Mexican Grill und Starbucks darauf verwiesen, dass die Amerikaner weniger Geld für Restaurantbesuche ausgäben.

Harley-Davidson, GM und McDonald's reihen sich in eine lange Liste von US-Konzernen ein, die in den vergangenen Wochen vor Gewinnrückgängen gewarnt haben oder ihre Prognose aufgrund der wirtschaftlichen Unsicherheit ausgesetzt haben. Dazu zählen die Airlines JetBlue und American Airlines, Snapchat-Mutterkonzern Snap, das Logistikunternehmen UPS und der Konsumgüter-Konzern Procter & Gamble.

US-Wirtschaft schrumpft, Arbeitslosenzahlen steigen

Der Handelskonflikt schlägt sich mittlerweile auf die gesamte Konjunktur nieder. So schrumpfte die US-Wirtschaft im ersten Quartal überraschend mit einer Jahresrate von 0,3 Prozent, wie das Handelsministerium gestern bekanntgab. Im Schlussquartal 2024 hatte es noch ein Wachstum von 2,4 Prozent gegeben.

Heute teilte das Arbeitsministerium mit, dass die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich gestiegen ist. In der vergangenen Woche legten sie demnach um 18.000 auf 241.000 zu. Volkswirte hatten im Schnitt nur mit 223.000 Hilfsanträgen gerechnet.

Die wöchentlichen Erstanträge werden an den Finanzmärkten beachtet, weil sie ein Indikator für die allgemeine Entwicklung auf dem US-Arbeitsmarkt sind. Der nächste Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für den Monat April steht morgen auf dem Programm. Es wird erwartet, dass 135.000 neue Stellen geschaffen werden und damit deutlich weniger als im Monat zuvor.

Finanzminister Scott Bessent verteidigte die Politik der US-Regierung angesichts der schwächelnden Wirtschaft und machte vorgezogene Importe verantwortlich für das Minus des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal verantwortlich. Der private Konsum sei nach sie vor robust, sagte er dem Sender Fox Business.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 01. Mai 2025 um 22:14 Uhr.