US-Bundesstaat Arizona Nachzählung ergibt keine Hinweise auf Wahlbetrug
Monatelang hat ein Privatunternehmen versucht, Trumps Wahlbetrugsvorwürfe im US-Bundesstaat Arizona zu belegen. Das Ergebnis der Nachzählung ist eindeutig: Wahlsieger Biden hat sogar etwas mehr Stimmen erhalten.
Die monatelange Prüfung der Stimmen für die US-Präsidentschaftswahl vergangenes Jahr in Arizona hat sich für die republikanischen Initiatoren als Fehlschlag erwiesen. Die mit der Prüfung betraute Firma Cyber Ninjas des Donald-Trump-Unterstützers Doug Logan musste einräumen, dass die Nachzählung per Hand keine bedeutenden Unterschiede zum amtlichen Resultat im Bezirk Maricopa County ergeben habe. Wahlsieger Joe Biden habe sogar 360 Stimmen mehr erhalten, als im offiziellen Wahlergebnis ausgewiesen wurden.
Wahlverlierer Trump hatte immer wieder angeblichen Betrug als Grund für seine Niederlage im November 2020 angeführt, dies allerdings nie belegen können. Auf Druck seiner Anhänger beschloss der Senat von Arizona, die Stimmen in Maricopa County nachzählen zu lassen, obwohl das Ergebnis längst amtlich bestätigt und Biden als Präsident vereidigt war.
Der Demokrat hatte in Maricopa County 45.000 Stimmen Vorsprung vor Trump, was ein entscheidender Beitrag zu seinem knappen Sieg im Staat Arizona war. Das Ergebnis war bereits offiziell überprüft worden, bevor es nach Washington gemeldet wurde.
Experten weisen Kritik von Cyber Ninjas zurück
Cyber Ninjas brauchte sechs Monate, um die Stimmen nachzuzählen, wobei dem in dieser Hinsicht unerfahrenen Unternehmen diverse Fehler unterliefen. Jetzt bestätigte es das offizielle Ergebnis zwar praktisch, betonte aber, trauen könne man diesem trotzdem nicht.
Das Unternehmen nannte eine Reihe von Mängeln, die von Experten umgehend zurückgewiesen wurden. Die Nachzähler seien nicht nur voreingenommen, sie hätten auch zahlreiche Vorschriften für die Stimmenauszählung nicht zur Kenntnis genommen oder nicht begriffen, erklärten sie. Forderungen von Cyber Ninjas für mehr Wahlsicherheit stünden bereits in den Vorschriften.
Trump fordert Ermittlungen von Justizminister
"Was wir aus all dem gelernt haben, ist, dass die Ninjas Millionen von Dollar bezahlt bekommen haben, dass Politiker Millionen von Dollar aufgebracht haben und dass das Vertrauen der US-Amerikaner in die Demokratie geringer ist", sagte Matt Masterson, ein hochrangiger US-Beamter für Wahlsicherheit in der Trump-Regierung.
Das Ergebnis hinderte seinen früheren Chef Trump freilich nicht an der Behauptung, Cyber Ninjas habe großflächigen Betrug aufgedeckt. Arizonas Justizminister Mark Brnovich müsse ermitteln. Der hatte schon vorher zu Protokoll gegeben, für Ermittlungen brauche er Beweise.