Donald Trump

US-Republikaner Trump "Ich will, dass deutsche Autobauer amerikanische werden"

Stand: 24.09.2024 21:41 Uhr

Für den Fall seiner erneuten Wahl zum US-Präsidenten will Donald Trump auch deutsche Autobauer mit Steuerversprechen in die USA locken. Sollten sie nicht im Land produzieren, droht er mit hohen Einfuhrzöllen.

Der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump will im Falle eines Wahlsieges deutsche und andere Unternehmen zum Umzug in die USA bewegen. "Ich will, dass deutsche Autokonzerne zu amerikanischen Autokonzernen werden", sagte er bei einem Wahlkampfauftritt im hart umkämpften Bundesstaat Georgia. "Ich will, dass sie ihre Fabriken hier bauen."

Die Konzerne sollen etwa in Sonderwirtschaftszonen "die niedrigsten Steuern, die niedrigsten Energiekosten, die geringste Regulierungslast und freien Zugang zum besten und größten Markt der Welt" bekommen. Allerdings unter der Voraussetzung, dass sie in den USA produzierten und US-Amerikaner anstellten. Entschieden sich Unternehmen dagegen, sollen diese nach Trumps Willen hohe Einfuhrzölle bezahlen. Ein Industrie-Botschafter solle ausländische Unternehmen in aller Welt davon überzeugen, in die USA umzusiedeln.

Deutsche Autohersteller fertigen teilweise seit Jahrzehnten in den USA: BMW in South Carolina, Mercedes in Alabama und VW in Tennessee. Mit Einfuhrzöllen hatte der Republikaner schon zuvor gedroht.

Trump: Scholz baut jede Woche neue Kohlekraftwerke

Trump wiederholte auch seine Falschbehauptung, Deutschland sei nach einem gescheiterten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wieder dazu übergegangen, Kohlekraftwerke zu bauen. "Deutschland hat es versucht, aber dann haben sie Angela durch jemand anderen ersetzt, und dieser andere baut jetzt jede Woche ein Kohlekraftwerk in Deutschland", sagte Trump mit Blick auf die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihren Nachfolger Olaf Scholz (SPD). 

Der Rechtspopulist verwies auf Deutschland als Negativbeispiel für eine Politik, die auch seine demokratische Kontrahentin Kamala Harris verfolge. Wegen ihrer Klima- und Umweltpolitik zur Eindämmung der Erderwärmung würden Unternehmen aus den USA "flüchten", sagte Trump.

Trump hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach ähnlich geäußert - unter anderem beim TV-Duell gegen Harris vor einigen Wochen. Darauf hatte das Auswärtige Amt auf der Plattform X reagiert und geschrieben: "Ob es Ihnen gefällt oder nicht: Das deutsche Energiesystem ist voll funktionsfähig, mit mehr als 50 Prozent erneuerbarer Energien." Man schalte Kohle- und Atomkraftwerke ab, statt welche zu bauen. "Spätestens 2038 wird die Kohle vom Netz sein."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete Deutschlandfunk am 24. September 2024 um 21:00 Uhr.