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Nach Verleumdung von Migranten US-Regierung verurteilt Trumps Behauptungen über Migranten
Nach den unwahren Behauptungen von Ex-Präsident Trump zu Migranten in der US-Stadt Springfield warnt die US-Regierung vor "hasserfüllter Rhetorik" und "Desinformation". In Springfield ist derweil eine Bombendrohung eingegangen.
Die US-Regierung hat Ex-Präsident Donald Trump für die Verbreitung falscher Behauptungen über Migranten scharf verurteilt. Wenn Führungspersönlichkeiten "hasserfüllte Rhetorik und bizarre Verleumdungen" verbreiteten, sei das gefährlich, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, in Washington auf Nachfragen zu Trumps jüngsten Äußerungen. "Ja, wir sind besorgt, das ist gefährlich", betonte sie. Manche Migranten aus Haiti fürchteten wegen der Verbreitung von derlei Verschwörungsmythen um ihre Sicherheit.
"Diese Art von Desinformation ist gefährlich, weil es Menschen geben wird, die es glauben, egal wie lächerlich und dumm das ist", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Kirby. Und diese Menschen könnten daraufhin zu Handlungen verleitet werden, "bei denen jemand verletzt werden könnte".
Migranten, die angeblich Hunde und Katzen essen
Der republikanische Präsidentschaftskandidat hatte im Fernsehduell mit der demokratischen Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris behauptet, haitianische Migranten würden in der Stadt Springfield im US-Bundesstaat Ohio Hunde und Katzen essen. Belege dafür nannte er nicht.
Zuvor hatte bereits Trumps Vizekandidat J.D. Vance dasselbe Gerücht verbreitet, dann aber auf X eingeräumt: "Es ist natürlich möglich, dass sich all diese Gerüchte als falsch herausstellen."
Bombendrohung in Springfield
US-Medien zufolge sind den Behörden in Springfield derartige Fälle nicht bekannt. Wegen einer Bombendrohung wurden indes das Rathaus der Stadt und eine Grundschule geräumt, teilte die Stadtverwaltung im Online-Netzwerk Facebook mit. Die Warnung sei am Morgen per E-Mail eingegangen. Derzeit werde versucht, den Urheber der E-Mail ausfindig zu machen. Ob der Zwischenfall mit den jüngsten Schlagzeilen über Springfield im Zusammenhang stand, ist noch unklar. Die Weiße-Haus-Sprecherin Jean-Pierre sagte, der Hintergrund werde untersucht.
Trump stellt Einwanderer immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und nennt Migranten unter anderem "Tiere". Bei einem Auftritt im Bundesstaat Arizona sagte Trump, die USA hätten es mit einer beispiellosen Invasion von Migranten zu tun, die das Land zerstörten. Einmal mehr ging er auf Springfield ein und behauptete, die Migranten dort machten sich mit Gänsen und Haustieren davon.
Springfield hat rund 58.000 Einwohner und in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Zuwanderern aus Haiti verzeichnet. Eine Lokalzeitung schätzte deren Zahl auf 10.000 bis 15.000. Der Karibikstaat Haiti wird seit Jahren von politischem Chaos und Bandengewalt vor allem in der Hauptstadt Port-au-Prince heimgesucht, was viele Menschen in die Flucht treibt.