Polizisten nehmen bei Protesten in Los Angeles einen Demonstranten fest

Los Angeles Proteste nach Razzien gegen Einwanderer

Stand: 07.06.2025 13:30 Uhr

Beamte der US-Grenzschutzbehörde ICE haben in Los Angeles mehr als 40 Menschen festgenommen, denen sie illegale Einwanderung vorwerfen. Daraufhin kam es zu Protesten, die von der Polizei gewaltsam aufgelöst wurden.

Nach Razzien der US-Behörden gegen Einwanderer haben Hunderte Menschen in Los Angeles protestiert. Dabei kam es zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Laut Medienberichten hatten zuvor teils maskierte und bewaffnete US-Beamte in verschiedenen Teilen der Stadt Migranten mit Handschellen in nicht gekennzeichnete Fahrzeuge gezwungen.

Nach den Razzien versammelten sich Demonstranten vor dem Gebäude eines Bundesgerichtes und in der Nähe eines Gefängnis und forderten die Freilassung der Festgenommenen. Polizisten in Kampfmontur setzten daraufhin Tränengas ein, um die Menge zu zerstreuen. Laut dem Sender ABC7 war die Demonstration zuvor größtenteils friedlich verlaufen.

Beamte des Los Angeles Police Department versuchen, einen Protest aufzulösen

Beamte des Los Angeles Police Department setzten dem Sender ABC7 zufolge gegen die Demonstranten auch Blendgranaten ein.

Laut Medienberichten kam es auch bei den Razzien zu angespannten Szenen, als etwa vor einem Lagerhaus für Kleidungsstücke eine Menge versuchte, Beamte der US-Grenzschutzbehörde ICE an der Abfahrt zu hindern, nachdem diese mehrere Personen festgenommen hatten.

Gewerkschaftschef verletzt und festgenommen

Infolge der Einwanderungspolitik von US-Präsident Donald Trump gingen die US-Behörden zuletzt verschärft gegen illegale Einwanderer vor. Für Trump hat dies oberste Priorität. Er sprach wiederholt von einer "Invasion" der USA durch "Kriminelle aus dem Ausland".

Die Sprecherin des US-Heimatschutzes, Yasmeen Pitts O'Keefe, begründete die Razzien in Los Angeles gegenüber der Zeitung Los Angeles Times mit Durchsuchungsbefehlen gegen Menschen, die illegale Einwanderer beherbergt hätten. Laut O'Keefe wurden bei den Razzien 44 Menschen festgenommen.

Bei einer Protestaktion gegen die Durchsuchungen wurde auch der Präsident der Gewerkschaft SEIU California, David Huerta, von ICE-Beamten festgenommen. Laut Gewerkschaftsangaben wurde er dabei auch verletzt.

"Dieses Vorgehen sät Terror in unseren Gemeinden"

Los Angeles' Bürgermeisterin Karen Bass verurteilte das harte Vorgehen der Einwanderungsbehörden scharf. "Als Bürgermeisterin einer stolzen Stadt mit vielen Einwanderern, die auf so vielfältige Weise zu unserer Stadt beitragen, bin ich zutiefst verärgert über die Geschehnisse", erklärte sie. "Dieses Vorgehen sät Terror in unseren Gemeinden und zerstört die grundlegende Sicherheit unserer Stadt."

Trumps Vize-Stabschef Stephen Miller sprach Bass jedes Mitspracherecht in der Sache ab. "Das Bundesrecht hat Vorrang und wird durchgesetzt", schrieb er im Onlinedienst X.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 07. Juni 2025 um 14:00 Uhr.