US-Einsatz in Somalia IS-Anführer und zehn Anhänger getötet
US-Spezialkräfte haben den ranghohen IS-Anführer al-Sudani sowie zehn seiner Gefolgsleute im Norden Somalias getötet. Al-Sudani soll eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von IS-Aktivitäten in Afrika gespielt haben.
US-Spezialkräfte haben im Norden Somalias einen Anführer der Terrormiliz "Islamischer Staat" getötet. Bei dem Einsatz vom Mittwoch seien neben Bilal al-Sudani zehn weitere Gefolgsleute der Extremistengruppe getötet worden, teilte die US-Regierung mit.
Zivilisten seien bei der Aktion in einer von Höhlen durchzogenen, abgelegenen Gebirgsregion nicht zu Schaden gekommen. Bei dem Einsatz sei kein US-Soldat getötet worden. Lediglich ein Soldat sei verletzt worden, da ihn ein Diensthund des US-Militärs gebissen habe.
US-Präsident Joe Biden wurde vergangene Woche über Einzelheiten der beabsichtigten Mission unterrichtet Auf Empfehlung von Verteidigungsminister Lloyd Austin und Generalstabschef Mark Milley habe Biden den Einsatz dann diese Woche genehmigt.
Offenbar heftige Gegenwehr von IS-Kämpfern
Über Details zum Ablauf des Spezialeinsatzes machten die USA nur wenige Angaben. Regierungsvertretern zufolge wurde al-Sudani bei einem Schusswechsel getötet. Ziel des monatelang vorbereiteten Zugriffs sei eigentlich seine Festnahme gewesen. Die "feindliche Reaktion" der IS-Kämpfer habe aber schließlich zu deren Tötung geführt.
Die US-Streitkräfte sind in Abstimmung mit der Regierung in Mogadischu und in deren Auftrag seit langem in Somalia tätig. Die US-Luftwaffe fliegt regelmäßig Luftangriffe zur Unterstützung der staatlichen Streitkräfte im Kampf gegen die in Somalia aktive Terrormiliz Al-Shabab. Wegen seiner Umtriebe mit Al-Shabaab hatte das US-Finanzministerium al-Sudani 2012 ursprünglich ins Visier genommen.
Austin erklärte, al-Sudani habe eine Schlüsselrolle bei der Finanzierung von Aktivitäten des IS in Afrika und eines IS-Ablegers in Afghanistan gespielt. Al-Sudani habe die "wachsende Präsenz" des IS in Afrika gefördert.