
Biden kritisiert Trump "So viel Schaden angerichtet und so viel zerstört"
Erstmals seit dessen Amtsantritt hat Ex-US-Präsident Biden die Trump-Politik scharf kritisiert. Es sei "atemberaubend", wie viel Trump in weniger als 100 Tagen zerstört habe. Noch nie sei das Land so gespalten gewesen.
Nach knapp drei Monaten hat Ex-Präsident Joe Biden die Politik seines Nachfolgers Trump zum ersten Mal offen kritisiert: "In weniger als 100 Tagen hat diese neue Regierung so viel Schaden angerichtet und so viel zerstört. Es ist geradezu atemberaubend", sagte Biden auf einer Konferenz für Vertreter von Menschen mit Behinderung in Chicago. "Sie schießen erst und zielen dann", sagte der ehemalige Präsident.
Biden kritisiert Entlassungen von Beamten
Biden prangerte insbesondere die massiven Kürzungen der Trump-Regierung bei der Rentenbehörde Social Security an. Diese ist unter anderem für die Verteilung staatlicher Renten an 68 Millionen Empfängerinnen und Empfänger zuständig. "Sie greifen die Sozialversicherung mit der Axt an und entlassen 7.000 Beamte, darunter auch die erfahrensten", kritisierte der Ex-Präsident.
Dabei müsse die soziale Sicherheit "zum Wohle der gesamten Nation" geschützt werden. Es gehe dabei nicht nur um Altersrenten. "Es geht darum, ein grundlegendes Vertrauensverhältnis zwischen dem Staat und dem Volk zu würdigen", sagte der Demokrat.
Biden: Amerikanisches Volk war noch nie so gespalten
Trump hatte fast unmittelbar nach seiner Rückkehr ins Weiße Haus damit begonnen, Personal in Bundesbehörden abzubauen, darunter auch Tausende von Mitarbeitern der Sozialversicherungsbehörde. Kritik bekam er auch, weil er der Effizienzbehörde DOGE unter Elon Musk Zugriff auf Sozialversicherungsnummern und andere sensible Daten von US-amerikanischen Bürgern ermöglichte.
Seit seinem Ausscheiden aus dem Weißen Haus hat Biden zwar eine Handvoll öffentlicher Auftritte absolviert, es aber bisher vermieden, seinen Vorgänger verbal anzugreifen - anders als Trump, der die Biden-Regierung regelmäßig für viele Probleme in den USA verantwortlich macht.
Es ist nicht zu erwarten, dass Biden häufig in der Öffentlichkeit auftritt. Er unterhält weiterhin ein Büro in Washington, ist aber weitgehend nach Delaware zurückgekehrt.
In seiner Rede zeigte sich Biden niedergeschlagen über die Polarisierung des amerikanischen Volkes: "Ich mache das schon sehr lange", sagte Biden. "Es war noch nie so gespalten."