Nigeria Viele Tote bei mutmaßlichem Boko-Haram-Angriff
Im Nordosten Nigerias haben mutmaßliche Boko-Haram-Terroristen ein Dorf angegriffen und zahlreiche Menschen getötet. Der Angriff ist einem Polizeisprecher zufolge Vergeltung für zwei getötete Boko-Haram-Kämpfer.
Bei einem Angriff auf ein Dorf im Nordosten Nigerias sind Behördenangaben zufolge zahlreiche Menschen getötet worden. "Etwa 150 mutmaßliche Boko-Haram-Terroristen auf mehr als 50 Motorrädern" hätten das Dorf Mafa im Bundesstaat Yobe mit "Gewehren und Granaten" angegriffen, sagte Polizeisprecher Abdulkarim Dungu. "Viele Geschäfte und Häuser" seien von den Angreifern in Brand gesteckt worden.
Die genaue Zahl der bei dem Angriff Getöteten müsse erst noch bestätigt werden, sagte Dungu. Einem Militärangehörigen zufolge starben mindestens 37 Menschen, Behörden sprechen dagegen von bis zu 81 Toten. Dungu erklärte, der Angriff in Mafa sei offensichtlich eine Vergeltung für die Tötung von zwei mutmaßlichen Boko-Haram-Mitglieder durch örtliche Bürgerwehren gewesen.
Islamische Miliz verübt immer wieder Anschläge
Im Nordosten Nigerias hatte die islamische Miliz Boko Haram 2014 Gebiete eingenommen und ein Kalifat ausgerufen. Nach der Rückeroberung durch die nigerianische Armee mithilfe der tschadischen Streitkräfte zogen sich die Islamisten in die Berge zurück. Von dort aus verüben sie weiterhin regelmäßig Anschläge.
Durch die Gewalt im Nordosten Nigerias sind in den vergangenen 15 Jahren mehr als 40.000 Menschen getötet und rund zwei Millionen weitere vertrieben worden. Der Konflikt hat sich auf die Nachbarländer Niger, Kamerun und Tschad ausgeweitet.