"Fanfest" des Sport-Golf Kult-GTI-Treffen ab diesem Jahr in Wolfsburg
Das Kult-Treffen von Fans des sportlichen VW-Golf findet nach mehr als 40 Jahren nicht mehr am Wörthersee, sondern in Wolfsburg statt. Die Stadt sieht das GTI-Fanfest als Chance - samt Kinderprogramm, Showfahrzeugen und einem Autokorso von 300 Autos.
VW hat das traditionelle GTI-Treffen vom Wörthersee nach Wolfsburg geholt. Nach der Absage der Veranstaltung in Österreich sollen sich die Fans des sportlichen VW Golf ab heute direkt am Produktionsstandort treffen. "Nicht nur der GTI ist eine Ikone, auch das GTI-Treffen ist über die Jahrzehnte zum Kult geworden", sagt Markenchef Thomas Schäfer.
Auf der VW-Website zählte ein Countdown im Vorfeld die Tage, Minuten und Sekunden bis zum ersten GTI-Fanfest in Wolfsburg. "Uns ist es wichtig, der GTI-Community in Wolfsburg, dem Herzen unserer Marke, eine neue Heimat zu bieten", so Schäfer. Bis zu 35.000 Besucher werden früheren Angaben zufolge vom 26. bis 28. Juli direkt neben der Volkswagen-Arena erwartet.
Nach mehr als 40 Jahren nicht mehr am Wörthersee
Die österreichische Gemeinde Wörth am See hatte im vergangenen Jahr nach mehr als 40 Jahren das Aus für das Treffen verkündet. Die Veranstaltung mit zuletzt mehr als 100.000 Besuchern habe den Ort an die Grenzen seiner Belastbarkeit geführt und zu "zunehmender Kritik und abnehmender Akzeptanz" geführt, hatte die Kommune erklärt.
Zudem verwies sie auf "die Auswirkungen des Klimawandels, die Verantwortung der politischen Entscheider für den Erhalt der Öko-Systeme und die Notwendigkeit, das Handeln auf allen Ebenen nach den Prinzipien der Nachhaltigkeit auszurichten".
Jahrzehntelang trafen sich GTI-Fans in Österreich in Wörth am See. Neuer Veranstaltungsort ist von diesem Jahr an Wolfsburg.
GTI-Treffen wird zum "Fanfest"
VW hatte daraufhin angekündigt, das Treffen ab 2024 alljährlich in Wolfsburg abzuhalten - unter neuem Namen und mit verändertem Konzept. "Das ist nicht das GTI-Treffen vom Wörthersee, sondern ein Fanfest", sagt Projektleiter Sander Tjeerdsma. Und deshalb heiße es jetzt auch GTI-Fanfest. "Es geht nicht darum, dass wir hier einen Wörthersee kopieren. Das wollen wir nicht und das können wir auch gar nicht."
Neben GTI-Enthusiasten mit getunten Fahrzeugen wolle man auch andere Autofans und Familien mit Kindern ansprechen. Für sie gebe es ein umfangreiches Kinderprogramm, das deutlich größer ausfalle als früher in Österreich. VW hat dafür etwa ein Bungee-Trampolin und ein Fußball-Camp angekündigt. Daneben würden auch wieder mehrere Showfahrzeuge gezeigt, die VW einst speziell für den Wörthersee entworfen hatte. Zum Abschluss des dreitägigen Treffens ist ein Autokorso mit bis zu 300 Fahrzeugen quer über das VW-Werksgelände geplant.
Der VW Golf wird seit 1974 in Wolfsburg gebaut, zwei Jahre später folgte die sportliche GTI-Version. "Ich freue mich ganz besonders, dass wir das legendäre GTI-Treffen ausgerechnet im 50. Geburtstagsjahr des Golf nach Wolfsburg holen konnten", sagt Markenchef Schäfer mit Blick auf das Produktionsjubiläum Ende März. "Das passt perfekt zusammen."
Fans kamen trotz Corona-Absage nach Österreich
Am Wörthersee hatten sich die GTI-Fans erstmals 1982 getroffen. 2006 war VW als offizieller Hauptsponsor eingestiegen. Das jährliche Treffen nutzte der Konzern danach regelmäßig für Fahrzeugpremieren und enthüllte dort besonders sportliche Neuheiten. Bis zu 200.000 Besucher kamen zeitweise zu dem Event, um getunte VW Golf, Polo oder Scirocco zu bestaunen - zuletzt 2019.
In den drei Jahren danach fiel die Veranstaltung dann wegen der Corona-Pandemie aus, bevor die Gemeinde 2023 das endgültige Aus verkündete. Dennoch sprachen Behördenvertreter 2022 von rund 5.000 teilnehmenden Fahrzeugen, die sich inoffiziell am Wörthersee versammelten. Die Polizei stellte dabei 3.700 Anzeigen aus und nahm mehr als 400 Autokennzeichen ab.
Anders als die Gemeinde Wörth am See zeigt sich Wolfsburg nun erfreut, neuer Austragungsort zu werden. "Das wird noch einmal viele Fans der Marke nach Wolfsburg locken", sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. "Das ist für die Stadt eine Riesenchance." Die Kommune wolle das bestmöglich unterstützen, so der CDU-Politiker. "Damit das ein voller Erfolg wird und dann hoffentlich auch eine dauerhafte Einrichtung in Wolfsburg."