Kreditkartenunternehmen im Visier der EU-Kommission Brüssel überprüft Gebühren von Visa
Die EU-Kommission hat eine Kartelluntersuchung gegen das Kreditkartenunternehmen Visa eröffnet. Überprüft werden die bei grenzüberschreitenden Geschäften anfallenden Gebühren. Bereits im Dezember hatte Brüssel MasterCard aufgefordert, die Gebührenpraxis zu ändern.
Die EU-Kommission hat eine Kartelluntersuchung gegen Visa Europe eröffnet. Ins Visier gerieten Gebühren, die das Kreditkartenunternehmen bei grenzüberschreitenden Geschäften erhebt. Visa Europe stehe im Verdacht, EU-Regelungen zu verletzten. Im Dezember hatte die EU bereits den Visa-Konkurrenten MasterCard aufgefordert, seine Kartengebühren zu ändern.
Es geht dabei um diejenige Gebühr, die die Bank zum Beispiel eines Einzelhändlers bei Bezahlung mit einer Kreditkarte an jene Bank zahlen muss, von der der Kunde die Karte hat. Der Einzelhandel hatte sich über diese Gebühren beschwert, die die Banken Händlern oder Restaurants berechnen. Visa hatte mit der EU-Kommission ausgehandelt, die Verrechnungsgebühr auf 0,7 Prozent zu begrenzen. Diese Vereinbarung lief aber Ende 2007 aus.
Die Kommission werde bei Visa jetzt zunächst feststellen, ob das Unternehmen EU-Wettbewerbsrecht verletzte, beispielsweise durch ungerechtfertigte Preisfestsetzung. Möglicherweise könne Visa wie MasterCard aufgefordert werden, seine Gebühren auf eine neue Basis zu stellen, hieß es aus der Behörde.
Bereits im Dezember 2007 hatte die Kommission vergleichbare millionenschwere Gebühren von MasterCard gekippt und den Konzern unter Androhung eines Bußgeldes zur Vorlage eines neuen Gebührenmodells bis zum Sommer verordnet. "Wir sind in engem Kontakt mit MasterCard", sagte der Sprecher.