Unfallbilanz 2020 E-Scooter verursachen hohe Schäden
Seit 2019 sind E-Scooter auf deutschen Straßen zugelassen. Die erste nun vorgelegte Bilanz der Versicherer zeigt, wie unfallträchtig die Elektroroller sind und wie es am häufigsten zu Unfällen kommt.
E-Scooter sind nach einer ersten Analyse des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) ähnlich unfallträchtig wie Mofas und Mopeds. Im Jahr 2020 wurden demnach 1150 Unfälle mit versicherten Elektrorollern verursacht, bei denen andere Menschen zu Schaden kamen. "Die Kfz-Haftpflichtversicherer zahlten für jeden dieser Unfälle im Schnitt rund 3850 Euro", sagte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. 2020 waren in Deutschland 180.000 E-Scooter in Deutschland versichert.
"Die hohen Entschädigungen zeigen, wie gut und richtig die Entscheidung des Gesetzgebers war, eine Versicherungspflicht für E-Scooter einzuführen", erklärte Asmussen. Für jeden E-Roller, deren Nutzung auf deutschen Straßen seit Juni 2019 erlaubt ist, muss eine eigene Kfz-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Zudem ist eine Betriebserlaubnis des Kraftfahrtbundesamtes erforderlich.
Auch für E-Scooter gelten Verkehrsregeln
Der GDV legte zum ersten Mal eine Unfallbilanz für die Fahrzeuge vor, für die eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Kilometern pro Stunde gilt. Eine Auswertung für 2021 gibt es noch nicht, diese Daten werden laut GDV voraussichtlich im Herbst vorliegen.
Besonders, wenn E-Scooter "verbotenerweise auf dem Gehweg fahren", seien sie eine große Gefahr für Fußgänger, so Asmussen. Der Versicherungsverband appellierte darum auch an die Ordnungsämter und die Polizei, die die Einhaltung der Verkehrsregeln bei Elektroroller-Fahrern überwachen. "E-Scooter sind keine Spielzeuge", sagte Asmussen: "Sie gehören nicht auf den Gehweg, dürfen nicht von Kindern unter 14 Jahren und nicht zu zweit oder gar zu dritt gefahren werden."