Folge der Energiekrise Haushalte verbrauchen 2022 weniger Strom
Drastisch gestiegene Stromkosten haben die Verbraucher in Deutschland zum Sparen motiviert, wie eine aktuelle Untersuchung zeigt. Der Stromverbrauch sank 2022 deutlich.
In deutschen Privathaushalten wurde im vergangenen Jahr deutlich beim Stromverbrauch gespart. Laut der aktuellen Erhebung der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft CO2online lag der Rückgang bei acht Prozent. Damit hat sich der Trend der Vorjahre umgekehrt. Denn die Verbräuche in den Jahren 2020 und 2021 waren insgesamt um sechs Prozent gestiegen.
Lockdown in Homeoffice trieben Verbräuche in Vorjahren
Der Pro-Kopf-Verbrauch an Strom lag damit bei durchschnittlich 1174 Kilowattstunden. Die Vorjahre waren nach Beginn der Corona-Pandemie von umfangreichen Einschränkungen wie Lockdowns betroffen, was den Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden etwa wegen Homeoffice oder Geschäftsschließungen tendenziell erhöht haben dürfte.
Im vergangenen Jahr hatten dann die nach dem Ausbruch des Kriegs in der Ukranie dramatische gestiegenen Energiepreise deutliche Auswirkungen auf das Verbrauchsverhalten der Bundesbürger. Versorger hatten in der Folge die Preise für Erdgas, aber auch Strom deutlich angehoben.
Verbrauch im gesamten Netz ebenfalls rückläufig
Der Verbrauchsrückgang in den Privathaushalten sind damit auch höher ausgefallen als im deutschen Stromnetz ingesamt. Die Bundesnetzagentur hatte einen Rückgang des Stromverbrauchs um 4,0 Prozent auf 484,2 Terrawattstunden (TWh) ermittelt. Davon kamen 48,3 Prozent aus Erneuerbaren Energien (Vorjahreswert 42,7 Prozent).
Die Einsparungen des vergangenen Jahres können laut CO2online aber noch deutlich gesteigert werden. Durch einfache Maßnahmen könne jeder Haushalt im Schnitt übers Jahr rund 240 Euro Stromkosten sparen. "Das Sparpotenzial wird berechnet aus der Differenz des durchschnittlichen Stromverbrauchs und des Stromverbrauchs der Klasse A", hieß es. In dieser Klasse liegt der Verbrauch für einen durchschnittlichen Zweipersonenhaushalt in einem Mehrfamilienhaus mit zentraler Warmwasserversorgung bei maximal 1400 Kilowattstunden.
Duschköpfe und LED-Lampen
Der Einsatz von Spar-Duschköpfen erzielt dabei laut der Gesellschaft den größten Spareffekt, vor allem, wenn die Warmwasserbereitung über strombetriebene Durchlauferhitzer erfolgt. Auch die Erneuerung der Heizungspumpe, der Einsatz von LED-Lampen oder der Kauf von neuen stromsparenden Elektrogeräten gehören zu den genannten Maßnahmen.