Ferienansturm auf Autobahnen Wo das schlimmste Stau-Wochenende droht
Auf den Autobahnen dürfte es am Wochenende voll werden. Denn auch in Bayern und Baden-Württemberg beginnen nun die Sommerferien. Der ADAC warnt vor dem schlimmsten Stau-Wochenende der Saison. Doch es gibt auch Tipps.
Ab ans Meer, in die Berge oder in eine größere Stadt: Viele Menschen verreisen an diesem Wochenende. Mit Beginn der Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg ist auf deutschen Autobahnen aber viel Geduld gefragt. Nach Einschätzung des Automobilclubs ADAC drohen mehrere große Staus.
Der Automobilclub warnt sogar vor dem schlimmsten Stau-Wochenende der Saison. "Der Sonntag dürfte genauso staureich werden wie der Samstag", sagte eine Sprecherin. Die Autobahnen mit dem größten Staurisiko in beiden Richtungen sind demnach unter anderem in den Großräumen Berlin, Hamburg und München.
Als die "schlimmsten Stau-Strecken" listete der ADAC zudem etwa die A1 zwischen Hamburg und Lübeck, die A7 zwischen Hamburg und Flensburg und die A6 zwischen Mannheim und Nürnberg auf - eng kann es dort in beiden Richtungen werden. Mit den meisten Zwangsstopps sei an Autobahnbaustellen zu rechnen, bei denen die Fahrspuren reduziert oder besonders lang seien.
Alle Bundesländer haben Ferien
Die düstere Prognose zieht der ADAC auch wegen der Erfahrung aus dem Vorjahr. Das letzte Juli-Wochenende sei in der Reisesaison 2023 das mit Abstand staureichste gewesen. Da ab dem Wochenende alle Bundesländer Ferien haben, dürfte es besonders voll werden.
"Aus Berlin, Brandenburg, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern rollt die zweite Reisewelle", analysierten die Expertinnen und Experten des ADAC. In Bremen, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beginnt der Unterricht bald schon wieder.
Dem ADAC zufolge gibt es aktuell 1.230 Baustellen auf den Autobahnen, etwas weniger als vor einem Jahr. In Nordrhein-Westfalen betrifft eine Sperrung die A1 bei Leverkusen. Von heute Abend bis Montagmorgen wird die wichtige Verkehrsachse zwischen den Kreuzen Leverkusen und Leverkusen-West in beide Fahrtrichtungen gesperrt. Der Verkehr soll weiträumig umgeleitet werden und je nach Fahrtrichtung und Ziel über die A59 oder A3 fließen.
Wer kann, sollte später fahren
Es gibt aber auch Tipps, um dem Stau etwas zu entgehen. Laut ADAC sollten Urlauberinnen und Urlauber möglichst nicht am Freitag, Samstag oder Sonntag losfahren. Und wenn, dann erst ab dem späten Nachmittag. Außerdem sollte man deutlich mehr Zeit einplanen. Navigations- und Stau-Apps können helfen, rechtzeitig nach alternativen Routen zu suchen. Notwendige Vignetten kann man bereits vorab kaufen, um Wartezeiten an den Mautstationen zu vermeiden.
Für zahlreiche Staus dürften bei schönem Wetter auch Tagesausflügler oder Kurzentschlossene sorgen. Auf den Zufahrtsstraßen in die Berge, zu den Küsten und Seenlandschaften ist die Staugefahr daher laut Expertinnen und Experten ebenfalls groß. Daher empfiehlt es sich, vor der Abfahrt noch einmal die aktuelle Verkehrslage zu prüfen.
Großer Andrang bei Bahnen und Flügen
Wer mit der Bahn reist, muss sich ebenfalls auf volle Züge einstellen. Die meisten Bahnreisen finden nämlich zu Ferienbeginn statt, wie eine Sprecherin mitteilte. Der Rückreiseverkehr verteile sich über mehrere Tage. Im Internet und der App ist demnach die Zugauslastung angegeben. Flexiblen Reisenden rät die Sprecherin, Verbindungen am frühen Morgen und späteren Abend zu nutzen. Zusätzlich sind wichtige Strecken wegen Bauarbeiten gesperrt, wie etwa die Verbindung zwischen Frankfurt am Main und Mannheim.
An den Flughäfen ist ebenfalls Geduld gefragt. Mehr als sechs Millionen Fluggäste erwartet etwa der Münchner Flughafen nach eigenen Angaben in den kommenden Ferienwochen, allein 400.000 Gäste am ersten Wochenende. Die Empfehlung: Zeitpuffer einbauen.