Fitnessgeräte

Anhaltende Wirtschaftsflaute Viele sparen sich Luxus und das Fitnessstudio

Stand: 11.10.2024 14:09 Uhr

Die Konjunkturkrise wirkt sich auf das Konsumverhalten aus. Vor allem bei Luxusausgaben wird gespart, auch Restaurantbesuche werden seltener. Selbst das Fitnessstudio steht auf der Kippe.         

Das Ausgabeverhalten der Verbraucherinnen und Verbraucher passt sich der wirtschaftlichen Lage an. Die Funke-Mediengruppe berichtet unter Berufung auf eine neue Umfrage der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY, dass mehr als jeder dritte Deutsche (37 Prozent) angibt, mittlerweile nur noch das Nötigste einzukaufen. Sparen wollen die Befragten danach vor allem bei Luxusartikeln (58 Prozent). 

Auch bei der Lieferung von Einkäufen (49 Prozent) und zubereitetem Essen (48 Prozent) sowie bei der Mitgliedschaft im Fitnessstudio (43 Prozent) schränken sich viele der Befragten ein.

Reisebranche koppelt sich ab

Aber auch andere Freizeitaktivitäten werden unter Kostengesichtspunkten betrachtet. Der Umfrage zufolge planen viele Verbraucher, bei Restaurantbesuchen, Kino oder Theater weniger Geld auszugeben (40 Prozent). Ein gutes Drittel will danach auch bei Streaminganbietern (34 Prozent) sparen.

Bei Reisen scheinen die Deutschen noch eine Ausnahme zu machen, denn trotz Inflation und Konjunkturflaute hat die deutsche Tourismusbranche im Sommer zugelegt. Der Umsatz liegt mit Buchungsstand Ende August insgesamt um zehn Prozent über dem Sommer 2023, teilte der Deutsche Reiseverband DRV gestern mit.

Ob das so bleibt, ist natürlich ungewiss: Derzeit könne sich die Branche noch von der mauen Konjunktur und dem schwachen Konsumklima weitgehend abkoppeln. "Aber wir dürfen nicht blauäugig sein", warnte der DRV-Chef Norbert Fiebig. "Sollten sich die negativen wirtschaftlichen Trends verfestigen, wird diese Entwicklung auch vor der Reisewirtschaft nicht Halt machen."  

Deutsche sind überwiegend Pessimisten

Insgesamt blicken die Deutschen dem Bericht der Funke-Mediengruppe zufolge pessimistisch in die Zukunft. Nur ein Viertel der Befragten (26 Prozent) glaubt, dass sich die eigenen finanziellen Möglichkeiten im kommenden Jahr verbessern werden. 74 Prozent sind hingegen der Meinung, die Lage mit Blick auf das eigene Geld werde sich verschlechtern oder gleich bleiben. 

Auch mit Blick auf die Wirtschaftslage in Deutschland haben die Teilnehmer der Umfrage kaum Hoffnung auf eine schnelle Besserung. Nur 31 Prozent der Befragten denken, dass sich die Wirtschaft hierzulande in den nächsten zwölf Monaten erholen wird. 36 Prozent glauben danach das Gegenteil.

Einzelhandel ebenfalls skeptisch

Gleichsam spiegelbildlich blickt der deutsche Einzelhandel ebenfalls skeptischer in die Zukunft. Das ifo-Geschäftsklima im Einzelhandel hat sich im September eingetrübt. Die Einzelhändler beurteilten ihre aktuelle Lage schlechter und sind für die nächsten Monate pessimistischer geworden. "Verbraucherinnen und Verbraucher sind verunsichert, was das wirtschaftspolitische Umfeld angeht. Das lässt für das restliche Jahr 2024 keine dynamische Entwicklung bei den privaten Konsumausgaben mehr erwarten", sagt ifo-Experte Patrick Höppner.

Besserung ist derzeit tatsächlich nicht in Sicht: In dieser Woche hatte die Bundesregierung ihre Wirtschaftsprognose gesenkt. Sie rechnet 2024 jetzt mit einem weiteren Rezessionsjahr. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte am Mittwoch mitgeteilt, das Bruttoinlandsprodukt werde um 0,2 Prozent schrumpfen und nicht wie bisher erwartet um 0,3 Prozent zulegen. 2023 hatte es bereits ein Minus von 0,3 Prozent gegeben.