Bekannter Wursthersteller EU genehmigt Übernahme von Rügenwalder Mühle
Die EU-Kommission hat die Übernahme des Wurstfabrikanten Rügenwalder Mühle gestattet. Der neue Besitzer Pfeifer & Langen steht bislang vor allem für Zucker und Kartoffelchips. Er will keine Stellen abbauen.
Der Nahrungsmittelkonzern Pfeifer & Langen, zu dem etwa Diamant Zucker und funny-frisch gehören, darf den bekannten Wurstfabrikanten Rügenwalder Mühle übernehmen. Die EU-Kommission teilte mit, die Mehrheitsbeteiligung werfe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken auf. Die Übernahmepläne waren bereits Ende November bekannt geworden.
Zur Höhe machte die Kölner Familienholding Pfeifer & Langen bisher keine Angaben. Rügenwalder Mühle bleibe aber als Marke und Unternehmen erhalten, ein Abbau von Arbeitsplätzen sei nicht geplant, hatte ein Unternehmenssprecher der Nachrichtenagentur dpa bereits im November gesagt. Auch das bisherige Management soll demnach im Amt bleiben.
"Weg frei für das Zusammengehen"
"Mit der behördlichen Genehmigung der Beteiligung ist der Weg frei für das Zusammengehen der beiden Familienunternehmen", teilten die Unternehmen in einer gemeinsamen Erklärung mit. Rügenwalder Mühle werde organisatorisch an die "The Nature’s Richness Group" bei Pfeifer & Langen angebunden. Diese Holding bündele dort alle Aktivitäten bezüglich der Herstellung von Fleisch- und Fischalternativen aus Pflanzenprotein.
Nach Angaben der EU-Kommission geht es bei der Übernahme insbesondere um die Verarbeitung und Konservierung von Fleischersatzprodukten. Die Behörde wacht in der EU unter anderem darüber, dass in der EU ein fairer Wettbewerb herrscht und Unternehmen beispielsweise keine Monopolstellung bekommen und so etwa Preise diktieren könnten.
Seit 2014 vegan und vegetarisch
Zur Pfeifer & Langen Industrie- und Handels-KG gehören neben dem gleichnamigen Zuckerhersteller Marken wie funny-frisch und Chio Chips, die Krüger Group (Kaba, Schogetten) sowie das Start-up Endori für vegane Lebensmittel. Das 1870 in Köln gegründete Unternehmen zählt sich selbst zu den größten Zuckerherstellern in Europa und hat mehr als 2.500 Beschäftigte. Im Jahr 2022 lag der Umsatz nach eigenen Angaben bei rund 1,33 Milliarden Euro.
Rügenwalder Mühle war 1834 im pommerschen Rügenwalde (heute Darlowo) gegründet worden und hatte seinen Sitz nach dem Zweiten Weltkrieg nach Niedersachsen verlegt. Das Unternehmen beschäftigt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit Ende 2014 stellt das Unternehmen neben klassischer Wurst auch vegetarische und vegane Produkte her.