Wohnungsmarkt Mieten steigen immer weiter
Die Mieten in Deutschland sind zuletzt deutlich gestiegen - vor allem in Großstädten kostet der Quadratmeter häufig mehr als 20 Euro. Und auch die Kaufpreise könnten in den kommenden Monaten wieder anziehen.
Die Mietpreise in deutschen Großstädten sind zuletzt auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Laut einer aktuellen Studie der Online-Plattform ImmoScout24 stiegen die Mietpreise für Bestandsmietwohnungen im vierten Quartal 2023 deutschlandweit um 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum legten die Preise um 5,8 Prozent zu.
Auch bei neu gebauten Wohnungen stiegen die Angebotsmieten: Im Vergleich zum dritten Quartal 2023 wurden 1,4 Prozent mehr verlangt, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stiegen die Angebotsmieten sogar um 7,7 Prozent. Der Quadratmeterpreis lag laut ImmoScout24 im vierten Quartal 2023 im Bestand damit bei 8,42 Euro, bei Neubauten bei 11,72 Euro.
Angespanntester Mietmarkt in Berlin
Zwar ist die Nachfrage nach Mietwohnungen leicht zurückgegangen, sie bleibt aber insbesondere in den acht größten deutschen Städten auf einem hohen Niveau. "Neue Preisrekorde zeigen, wie angespannt der Mietmarkt in den Metropolen weiterhin ist", sagte die Geschäftsführerin von ImmoScout24, Gesa Crockford. Das betreffe besonders den Neubau. "In München zahlt man durchschnittlich 24 Euro pro Quadratmeter", sagte Crockford. Auch in Stuttgart (+14,6 Prozent) und Köln (+14,1 Prozent) stiegen die Angebotspreise prozentual zweistellig.
Angespanntester Mietmarkt Deutschlands bleibt aber weiterhin Berlin: "In Berlin sind Neubauwohnungen 20 Prozent teurer als noch vor einem Jahr." Hier liegt der Quadratmeterpreis mittlerweile bei 19,45 Euro. Auf der Suche nach einer neuen Wohnung schauten sich die Menschen deshalb zunehmend außerhalb der Metropolen um. "Dort finden sie ein größeres Angebot und günstigere Mieten", sagte Crockford.
Kaufpreise könnten deutlich steigen
Am Kaufmarkt registrierten die Expertinnen und Experten von ImmoScout24 nach einem eher von Zurückhaltung geprägten Jahr zuletzt einen Aufschwung. Bei Neubauwohnungen zeigte sich danach im vierten Quartal ein klarer Aufwärtstrend der Angebotspreise. Auch bei Bestandsimmobilien sei der Trend positiv. "Es gibt nur noch vereinzelt Preisabschläge", hieß es dazu.
Neue Eigentumswohnungen verteuerten sich im vierten Quartal deutschlandweit im Schnitt um 2,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum, neue Häuser sogar um 2,9 Prozent. Im Bestand gab es dagegen noch leichte Rückgänge - bei Eigentumswohnungen von 1,6 Prozent, bei Häusern von 0,5 Prozent. "Angesichts der gesunkenen Inflationsrate und der wieder stabileren Zinslage kehrt eine gewisse Planungssicherheit und damit auch die Kaufnachfrage zunehmend zurück", sagte Crockford.
Eine ähnliche Entwicklung beobachtet auch das Vergleichsportal immowelt: "Nach eineinhalb herausfordernden Jahren für die komplette Immobilienbranche blicken wir zuversichtlich auf das Jahr 2024. Die Bauzinsen scheinen ihren Höhepunkt bereits überwunden zu haben und sinken derzeit", sagt immowelt Geschäftsführer Felix Kusch. Danach dürfte der Tiefpunkt der Immobilienpreise bald erreicht sein.