Zahlen zum ersten Halbjahr Sechs Prozent mehr Fahrgäste in Bus und Bahn
Im ersten Halbjahr 2024 waren rund sechs Prozent mehr Menschen mit Bussen und Bahnen unterwegs. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Ein Grund sei das Deutschlandticket. Beim Fernverkehr der Bahn zeigt der Trend in eine andere Richtung.
Rund 5,6 Milliarden Fahrgäste wurden im ersten Halbjahr 2024 in Bussen und Bahnen im öffentlichen Nahverkehr gezählt. Das sind etwa sechs Prozent mehr als im Vorjahr.
Vor allem das im Mai 2023 eingeführte Deutschlandticket dürfte zu dem Anstieg beigetragen haben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte.
Mehr Fahrgäste in Regional- und Straßenbahnen
Den größten Anstieg beobachteten die Statistiker demnach im Eisenbahnnahverkehr: Dort stiegen die Zahlen um zwölf Prozent auf 1,3 Milliarden Fahrgäste. Straßenbahnen zählten mit 1,9 Milliarden sieben Prozent mehr Fahrgäste.
In Bussen wurde laut Statistikamt nur ein Anstieg um vier Prozent verzeichnet. Die Statistiker weisen jedoch darauf hin, dass der Zuwachs hier in der Realität höher ausgefallen sein könnte, weil Busse vergleichsweise selten mit automatischen Fahrgastzählsystemen ausgestattet sind:
Wie experimentelle Analysen zeigen, wiesen Busunternehmen mit solchen Systemen bereits im Jahr 2023 höhere Fahrgastzuwächse auf als die Busunternehmen im ÖPNV insgesamt - bei Eisen- und Straßenbahnunternehmen zeigte sich dieser Effekt dagegen nicht.
Streikbedingter Rückgang im Fernverkehr der Bahn
Im Bahnfernverkehr nahm das Fahrgastaufkommen im Jahresvergleich hingegen um fünf Prozent ab. Die Statistiker führen dies vor allem auf streikbedingte Ausfälle im ersten Quartal zurück.
Dies führte über das erste Quartal gesehen zu elf Prozent weniger Fahrgästen in Fernzügen als im Vorjahreszeitraum. Im zweiten Quartal gab es dann ein leichtes Wachstum um ein Prozent. Mit 69 Millionen zählt der Bahnfernverkehr insgesamt bedeutend weniger Fahrgäste als der Nahverkehr.
Busunternehmen profitieren von Bahnstreiks
Der Fernbusverkehr fällt mit fünf Millionen Fahrgästen im Halbjahr vergleichsweise wenig ins Gewicht. Allerdings profitierten die Fernbusunternehmen offenbar von den streikbedingten Zugausfällen.
Im ersten Quartal legten die Fernbusfahrgastzahlen um zwölf Prozent zu. Im von den Bahnstreiks unbeeinflussten zweiten Quartal waren es hingegen drei Prozent weniger.