Kommender Winter Bundesnetzagentur sieht Restrisiken für Gasversorgung
Die deutschen Gasspeicher sind bereits besser gefüllt als im Sommer 2022. Trotzdem warnt die Bundesnetzagentur vor möglichen Restrisiken für die Energieversorgung im Winter und will erneut zum Sparen aufrufen.
Trotz gut gefüllter Gasspeicher will die Bundesnetzagentur für die Energieversorgung im kommenden Winter keine Entwarnung geben. Die Behörde sieht noch "Restrisiken" für eine Gasmangellage und will daher erneut zum Sparen aufrufen. Zwar gebe es nach dem Ausfall des russischen Gases stabile andere Bezugsquellen. "Für eine vollständige Entwarnung wäre es trotzdem verfrüht", sagte Behördenpräsident Klaus Müller der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Zu den "Restrisiken" zählte Müller etwa einen kalten Winter in Europa. Zudem könne Russlands Präsident Wladimir Putin auch den Gashahn für Südosteuropa zudrehen. "Zuletzt bleiben Anschläge auf Pipelines als Horrorszenario", warnte er weiter.
Die deutschen Gasspeicher sind derzeit zu rund 90 Prozent gefüllt - und damit deutlich voller als im Sommer des vergangenen Jahres. Industrie und Haushalte hätten außerdem ihren Verbrauch gedrosselt und es müsse weniger Gas an andere Länder durchgeleitet werden. Dennoch werde er "abermals zum Sparen und achtsamen Umgang mit Gas aufrufen, wenn die Heizsaison naht".
Wirtschaftsweise Grimm mahnt zum Sparen
Auch die Wirtschaftsweise Veronika Grimm ermahnte die Bürgerinnen und Bürger, im kommenden Winter wieder sparsam zu heizen. "Bei der Gasversorgung kann es durchaus wieder eng werden - trotz der Flüssiggasterminals, die wir gebaut haben", sagte das Mitglied im Sachverständigenrat Wirtschaft den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Was für den letzten Winter galt, gilt für diesen Winter auch. "Und man kann hoffen, dass es wieder glimpflich abgeht." Idealerweise werde die Bevölkerung "ähnlich sensibilisiert wie im letzten Jahr - und heizt dann auch sparsamer".
Die Gasspeicher gleichen Schwankungen beim Verbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Im Winter nehmen die Füllstände üblicherweise ab, nach dem Ende der Heizperiode wieder zu. Die Menge des in den Speichern gelagerten Erdgases entspricht bei 100 Prozent Füllstand nach früheren Angaben der Bundesregierung etwa dem Verbrauch von zwei bis drei durchschnittlich kalten Wintermonaten.