Gewerkschaft der Lokführer Weselsky als GDL-Chef wiedergewählt
Die Lokführer-Gewerkschaft GDL hat ihren Vorsitzenden Claus Weselsky für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt. Er wurde mit 97 Prozent der Delegiertenstimmen wiedergewählt.
An der Spitze der Lokführer-Gewerkschaft GDL steht für weitere zwei Jahre Claus Weselsky. Die Delegierten der Generalversammlung bestätigten den seit 2008 amtierenden Vorsitzenden mit 97 Prozent der Stimmen als Vorsitzenden der Gewerkschaft.
Geschäftsführender Vorstand erweitert
Der geschäftsführende Vorstand wurde laut GDL-Mitteilung zugleich um einen Stellvertreter auf vier Mitglieder erweitert. "Mit der Ausweitung unseres Organisationsbereichs vom Zugpersonal auf das gesamte direkte Personal haben wir eine anspruchsvolle Aufgabe übernommen", erklärte Weselsky.
In seiner Rede kritisierte der 63-jährige Gewerkschaftschef, die Deutsche Bahn lasse "nichts unversucht, um unsere starke GDL zu schwächen und damit die Rechte der Eisenbahner auszuhebeln". Der Konzern wolle viel lieber mit seiner "treuen Hausgewerkschaft billige Sanierungstarifverträge schließen". Der GDL sei 2021 nach drei Arbeitskämpfen ein hervorragender Tarifabschluss für die Eisenbahner gelungen und habe viele neue Mitglieder gewonnen. "Wir sind jetzt fast 40.000", sagte Weselsky.
Konkurrenz mit EVG
Die GDL schloss 2021 bei der Deutschen Bahn neben Vereinbarungen für das Zugpersonal erstmals auch Tarifverträge für Mitarbeitende in Werkstätten und in der Verwaltung ab. Die Verträge kommen aber nur zum Tragen, wenn die GDL im jeweiligen Betrieb auch die meisten Mitglieder hat.
Das Tarifeinheitsgesetz sieht vor, dass in einem Unternehmen mit zwei Gewerkschaften nur der Tarifvertrag der mitgliederstärkeren Arbeitnehmervertretung angewendet wird. Bei der Deutschen Bahn konkurriert die GDL dabei mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) um Mitglieder.